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Sprockhövels Erlösung in der Nachspielzeit

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OL W: Sprockhövels Erlösung in der Nachspielzeit
Foto: Biene Hagel
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Nach dem Führungstor machte die TSG Sprockhövel in der Oberliga Westfalen gegen Bielefeld ein starkes Spiel, vergab aber viele Chancen und zitterte beim 2:0 bis zur letzten Sekunde.

Minutenlang tigerte Andrius Balaika vor der Sprockhöveler Bank auf und ab, fluchte, schlug die Hände vors Gesicht – konnte nicht mehr hinsehen. Die TSG Sprockhövel führte 1:0 gegen die U23 von Arminia Bielefeld, hatte den Gegner eigentlich auch voll im Griff – aber es stand eben nur 1:0. Nicht gut für die Nerven von Andrius Balaika, dessen Team schon mehrfach höhere Führungen hergegeben hatte. Aber nicht heute.

Sprockhövel vergab gegen Bielefeld zwar zahlreiche Konterchancen, ließ hinten aber quasi nichts zu. Und als die Bank um Balaika schon mit den Armen wedelte, endlich den Schlusspfiff hören wollte, da zog Elsamed Ramaj noch einmal an. Obwohl er 92 harte Minuten in den Knochen hatte, zog er auf Linksaußen nochmal an, ließ zwei Gegenspieler stehen, ging an der Grundlinie in die Mitte, legte quer – Joker Yüksel Terzicik musste nur noch den Fuß hinhalten, tunnelte den Bielefelder Torwart.

Zwei Bielefelder Lattentreffer Das 2:0 sorgte für erleichterte Jubelschreie auf der Bank, Balaika stürmte mit geballter Faust aufs Feld, an der Eckfahne nahm Ramaj den Torschützen Huckepack. Auf der Tribüne warf sogar jemand Konfetti – diese Führung würde der TSG niemand mehr nehmen. Der Schiedsrichter pfiff die Partie gar nicht noch einmal an.

Wir wollten es deshalb heute nach dem 1:0 anders machen: Vor allem kompakt stehen und wenig zulassen

Andrius Balaika

So saß ein zwar mitgenommener, aber erleichterter Andrius Balaika in der Pressekonferenz: „Es wusste jeder, wie wichtig dieses Spiel war nach den ganzen Rückschlägen in letzter Zeit.“ Seit fünf Wochen hatte die TSG nicht gewonnen, auf Rang 14 abgerutscht, auch wegen der verspielten Führungen. „Wir wollten es deshalb heute nach dem 1:0 anders machen: Vor allem kompakt stehen und wenig zulassen. Alle haben sich auch richtig reingeworfen“, lobte Balaika seine Mannschaft – die Zuschauer hatten das genau so gesehen, nach Schlusspfiff lang anhaltend Applaus gespendet. Und das obwohl die Partie lange nicht ansehnlich, sondern sehr hektisch und zerfahren war.

Buceto hatte nach 24 Minuten die erste gute Chance für die TSG nach einem Ramaj-Pass, davor und danach schossen die Bielefelder je einen Freistoß an die Latte – so kam die Führung für Sprockhövel etwas überraschend: Ramaj war als einziger bei einem Befreiungsschlag hellwach, lief der Bielefelder Abwehr davon und schob den ball zur Führung ins Tor. Bei zwei kontern über Buceto und Oberdorf hätte die TSG sogar noch vor der Pause erhöhen können.

Und dann kam die von Balaika angesprochene Planänderung. Die TSG wartete in Hälfte zwei etwas mehr ab, presste aber ab der Mittellinie weiter giftig und aggressiv. Weil die Bielefelder das genauso machten entwickelte sich ein zerfahrenes Spiel mit vielen Unterbrechungen – in dem die TSG wie erhofft viele Konterchancen hatte.

Sven Möllerke verhinderte in der 48. Minute einmal den Ausgleich, danach hätten aber Wasilewski, Emre Demir und Yüksel Terzicik alle den zweiten Treffer nachlegen müssen. Aber alle scheiterten am Torwart, weswegen die Partie bis in die letzte Sekunde spannend war – bis Elsamed Ramaj mit seinem Flügellauf und Assist für Terzicik in der Nachspielzeit alle Sorgen endgültig beseitigte: Die TSG Sprockhövel kann wieder gewinnen.

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