„Dass wir hier einen Dreier holen, hätte ich vor dem Spiel fast für unmöglich gehalten“, erklärte der Cronenberger Trainer Peter Radojweski nach dem Abpfiff. Die meisten Zuschauer in der Christopeit-Sport-Arena hatten wahrscheinlich gut eine Stunde lang ebenfalls diesen Eindruck. Die SSVg führte nach dem Treffer von Niklas Andersen, der nach einem Eckball zu Stelle war, mit 1:0 und bestimmte das Spiel. Die Gäste aus Wuppertal wirkten engagiert, aber weitgehend harmlos.
Doch dann rächte es sich, dass die Gastgeber aus ihrer Überlegenheit zu wenig gemacht hatten. Bei einem Gewühl im Strafraum unterlief Oguzhan Coruk ein Foulspiel gegen Maximilan Eisenbach und Schiedsrichter Maik Henkies gab Elfmeter. Der frühere SSVg-Spieler Marvin Mühlhause ließ sich nicht lange bitten und verwandelte zum 1:1.
Ein Ausrutscher aus Sicht der Velberter – doch es sollte nicht bei diesem einen bleiben. Die SSVg griff weiter an, hatte nun aber erhebliche Mühe, sich klare Chancen heraus zu spielen Die beste bot sich in der 84. Minute Mittelstürmer Michael Smykacz, der den Ball nach einer guten Hereingabe von Aliosman Aydin verpasste – im direkten Gegenzug erzielten die Gäste ihr zweites Tor: Mohammed Hashim hatte nach einem Fehler vom Mo Sealiti freie Bahn, umkurvte dann auch noch Keeper Philipp Sprenger und schob den Ball ins Netz. 1:2 statt 2:1.
Drei Minuten später stand es nach einer genauen Kopie des voran gegangenen Treffers sogar 1:3. Wieder sah Sealiti schlecht gegen Hashim aus, wieder lief der Wuppertaler Stürmer dann alleine auf Sprenger zu und vollendete eiskalt.
Der Velberter Trainer Imre Renji bekannte, dass sein Team dafür bestraft worden sei, nicht das 2:0 nachgelegt zu haben. Chancen hatte es vor allem in der ersten Halbzeit gegeben, so scheiterte Aliosman Aydin nach einer guten Kombination am Cronenberger Keeper Marcel Langendorf und Maximilan Wagener traf mit einem Weitschuss nur die Oberkante der Latte. Nach dem Wechsel kam allerdings nicht mehr viel. „Da fehlten doch die Kreativität und vielleicht auch der Mumm. In der zweiten Hälfte hatten wir auch zu wenig Druck ausgeübt“, befand Trainer Renji. Drei individuelle Fehler
Dennoch wollte er mit seiner Mannschaft nicht zu hart ins Gericht gehen. „Wir haben einiges richtig gemacht — und einiges falsch.Am Ende haben wir durch drei individuelle Fehler drei Gegentore bekommen und verloren — schon von daher wäre es falsch, der gesamten Mannschaft eine schlechte Leistung zu bescheinigen.“ Eines habe ihm das Spiel aber wohl gezeigt: „Für die Spitzengruppe reicht es noch nicht.“