Doch zunächst zum Sportlichen. Mit 3:0 (3:0) zeigte der TuS Haltern beim TSV Marl-Hüls vor 300 Zuschauern am Loekamp deutlich, wer aktuell die Nummer Eins im Kreis Recklinghausen ist.
Bereits nach 70 Sekunden zappelte der Ball erstmals im Netz von Nils Martens. Cedric Leon Vennemann erzielte die frühe Führung für Haltern. Danach hielt Marl zwar gut mit, aber das durch das Spieler-Trainer-Kombinat entworfene Konzept war über den Haufen geworfen. „Das hat Haltern dann in die Karten gespielt, weil sie konterstrak sind“, bilanzierte Kapitän Pierre Nowitzki. Bereits nach 20 Minuten erhöhte Dennis Drepper nach Pass von Stefan Oerterer auf 2:0. Spätestens mit dem 3:0 durch Dreppers zweitem Treffer war das Spiel gelaufen. „Wir haben es dann etwas verwaltet“, gab Halterns Trainer Magnus Niemöller zu. „Marl hatte viel Ballbesitz, sie waren sehr mutig und zielstrebig“, lobte Niemöller. „Aber das zeichnet meine Mannschaft aus, dass sie blitzsaubere Tore macht.“ Ein weiterer Treffer hätte zumindest bis zum Sonntag die alleinige Tabellenführung für den Aufsteiger bedeutet, doch er wollte nicht fallen. „Das wusste ich gar nicht“, gab Niemöller zu.
„Die clevere Mannschaft hat gewonnen“, bilanzierte Nowitzki. Obwohl das Spiel alles in allem äußerst fair verlief, sah Kim Völkl mit dem Schlusspfiff nach einem groben Foul in der letzten Minute die Rote Karte. „Darüber hätte der Schiedsrichter auch mal hinweg sehen können. Das hätte man vielleicht auch anders lösen können“, hatte Niemöller Mitleide mit dem ohnehin arg gerupften Gegner. „Aber alles, was da im Vorfeld geschrieben wurde, dass das Spiel nämlich sehr emotionsgeladen ausfällt, das fand nicht statt.“
Dafür drehten einige Anhänger am Spielfeldrand frei. Über 90 Minuten beschimpften eine handvvoll Marler Anhänger die Spieler des TuS als Söldner. Nach einem Handgemenge zwischen einem Halteraner und einem Marler Anhänger in der 2. Halbzeit stürmte ein weiterer TSV-Fan von der Tribüne und schubste den Halteraner in einen Werbeaufsteller, der mitsamt Fan umfiel. Obwohl der Stadionsprecher sofort zur Ruhe aufrief und die Vorkommnisse verurteilte, dauerte es Minuten, bis sich die Situation beruhigt hatte.