"Ich bin so stolz auf meine Mannschaft. Hätte mir vor der Partie jemand gesagt, dass das Spiel Unentschieden ausgeht, hätte ich das sofort unterschrieben", freute sich Hiesfelds Trainer Thomas Drotboom über den Sieg seiner Mannschaft.
Freuen konnten sich die Hiesfelder definitiv, denn der Sieg war auch aus moralischer Sicht wichtig für das Team. Von Beginn an war es das von vielen erwartete Spiel auf Augenhöhe, auch wenn die Schonnebecker zu Beginn der Partie mehr Spielanteile hatten. Als der Ball dann nach zwölf Minuten im Tor der Hiesfelder lag, verstummte der Jubel schnell. Schiedsrichter Szewczyk entschied auf Abseits. "Da wurde uns ein Tor vom Schiedsrichter geklaut. Das ist natürlich sehr ärgerlich", sagte Schonnebecks Trainer Dirk Tönnies nach der Partie. Zu einem weiteren zwingenden Torabschluss kam die Mannschaft dann bis zur 39. Spielminute nicht. Doch da kam es Schlag auf Schlag. Nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld war es Julian Gutkowski, der am höchsten stieg, den Ball aber nur an die Latte köpfte. Im direkten Gegenangriff spielte Hiesfelds Stürmer Kevin Menke, der vor wenigen Tagen 26 Jahre alt geworden ist, den Ball in die Schnittstelle auf den quirligen Kei Hirose. Dessen Schuss ging am Ende jedoch deutlich über das Tor der Essener. Gezählt hätte das Tor allerdings ohnehin nicht. Schiedsrichterassistent Maurice Wilke hatte die Fahne gehoben und Abseits angezeigt.
Kurz darauf ging es für den Hiesfelder Ekin Yolasan nicht mehr weiter, da dieser kurz zuvor mit Schonnebecks Kapitän Markus Heppke zusammengeprallt ist und nicht mehr weiter machen konnte. Ersetzt wurde er von Danijel Gataric. Bis zur Halbzeit passierte dann nichts erwähnenswertes mehr.
Doch auch nach der Halbzeit war es lange ruhig. Erst als Hiesfelds Innenverteidiger Ioannis Alexiou nach einem Ellenbogenschlag auf Höhe der Mittellinie des Feldes verwiesen wurde, kam wieder Stimmung auf (61.). "Wenn der Schiedsrichter den wertet muss er Rot zeigen. Doch dadurch hat sich in der Mannschaft eine jetzt erst recht Stimmung breit gemacht", analysierte Hiesfeld-Trainer Drotboom den Platzverweis. Und tatsächlich machte der Platzverweis die Hiesfeldern noch stärker. In der 65. Minute wurde ihnen dann, nach einem Rempler an Hirose, ein Elfmeter zugesprochen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Damiano Schirru sicher. "Eigentlich war Menke als Schütze vorgesehen, doch er meinte, dass ich den Elfmeter schießen sollte. Das wir dadurch gewonnen haben ist zwar super, aber es ist nicht wichtig, wer die Tore macht, sondern dass die Mannschaft funktioniert", gab sich Siegtorschütze Schirru im Anschluss an die Partie bescheiden.
Danach passierte nicht mehr viel. Hiesfeld hatte zwar Räume, vergab die Chancen aber leichtfertig. Das wurde in der 88. Minute fast bestraft. Der kurz zuvor eingewechselte Damian Bartsch fiel im Strafraum und forderte einen Elfemeter. Schiedsrichter Szewczyk entschied jedoch sofort auf weiterspielen. Kurz danach hatten die Hiesfelder es dann geschafft. Sie feierten einen Sieg, der den Schonnebeckern ganz besonders weh tut. "Der Abend verlief für mich sehr enttäuschend. Wir waren am Ende nicht die schlechtere, sondern die unglücklichere Mannschaft. Hiesfeld bekommt den Elfmeter, während bei uns der Pfiff ausblieb", ärgerte sich Schonnebecks Trainer Tönnies nach der Partie.