Einige der Täter, die in der Oberliga Westfalen am 19. Februar bei der 0:2-Niederlage der HSV in Lippstadt den Platz gestürmt und antisemitische Parolen gebrüllt haben, sind wohl identifiziert. Abgesehen von den Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz, weshalb die Polizei bereits ermittelt, hat sich nun auch der Staatsschutz dem Vorfall angenommen. Den Ermittlungen liegt der Tatbestand der Volksverhetzung zu Grunde. Parolen wie "SV Lippstadt, Jude, Jude, Jude" und "frei, sozial und national" sollen einige Krawallmacher gerufen haben, wie "taz.de" berichtet.
Aufgrund der Vorfälle ist am Donnerstag auch Max Neumann, Fan-Beauftragter der Hammer zurückgetreten. Die "Antifa Hamm" wirft dem 20-Jährigen vor, den rechten Fußball-Anhängern, die die SpVg nach Lippstadt begleitet haben, nahe zu stehen. Neumann selbst erklärte nach seinem Rücktritt beim Westfälischen Anzeiger: "Ich distanziere mich politisch von allem, denn ich bin politisch nicht aktiv." Vor allem fühlte er sich als Fan-Beauftragter vom Verein nach dem Spiel im Stich gelassen. "So hat das keinen Wert", sagte er und machte den Vereinsoberen Vorwürfe: "Ich distanziere mich von dem, was an diesem Tag im Stadion passiert ist. Ich distanziere mich vom Verein, wie er mit der Problematik umgeht." Das Thema mit den Rechten im Verein sei nie thematisiert worden. Ihn als Fan-Beauftragten habe seit den Geschehnissen in Lippstadt niemand aus dem Hauptvorstand mehr kontaktiert.