Armin Pjetrovic war gedanklich noch nicht auf dem Platz, patzte, Lucas Reinert ließ sich nicht zweimal bitten – 0:1 (1.). Frank Zilles nach der Partie: „Da fragst du dich, haben sich denn jetzt alle gegen dich verschworen?“
Doch der TuRU-Coach konnte zum Schluss noch aufatmen. Mit 3:1 (1:1) bezwangen seine Schützlinge den VfR Fischeln. „Ein versöhnliches Jahresende. Alle anderen sind für Armin in die Bresche gesprungen. Mit dem 1:1 beschenkte er sich selbst. Seinen gravierenden Fehler hat er hervorragend wettgemacht“, sah Zilles seinen Innenverteidiger als Schlüsselfigur des Spiels. Ein Spiel, das vor 120 Zuschauern in Oberbilk im Vorfeld für ordentlichen Ärger gesorgt hatte. Zumindest auf Krefelder Seite.
Trainer Josef Cherfi war nebst fünf seiner Stammspieler nicht anwesend, feierte mit seiner Firma die Weihnachtsfeier. Der Bitte um Vorverlegung auf Freitag stimmte Präsident Heinz Schneider mündlich zu, ohne jedoch mit Zilles zu sprechen. Dieser verwies auf den Nachteil, dass am Freitag ein Großteil seiner Mannschaft nicht dabei gewesen wäre und schlug den Wunsch der Gäste aus. „Eine vollkommen legitime Sache“, so der TuRU-Trainer. „Entweder du planst langfristig und bittest vier Wochen vorher um Verlegung, nicht aber so kurzfristig. Zudem sollte der Heimtrainer immer noch das Recht haben, zuzustimmen.“
A-Jugend-Coach Patrick Iwersen übernahm den Cherfi-Part am Sonnabend und coachte den VfR in Düsseldorf. Die Pleite ließ Fischeln ins Mittelfeld abrutschen, für TuRU war der Dreier wichtig für die Moral und die Tabellensituation. „Klar haben wir uns eine bessere Hinserie gewünscht. Jetzt blicken wir aber nach vorne“, so Zilles. Fußball ist eben ein brutaler Ergebnissport. Ob Malte Boermans, Torschütze des 3:1, und Berkay Öz zum Start im März noch im Kader stehen, ist zweifelhaft. Beide tragen sich mit Wechselabsichten.