„Uns liegen die starken Teams einfach besser“, sagte ASC-Coach Adrian Alipour im Vorfeld der Partie gegen den TSV Marl-Hüls – und sollte Recht behalten. Nach einem zaghaften Beginn beider Mannschaften gestaltete sich die Partie in den ersten 15 Spielminuten sehr ausgeglichen. Zwar hatten die Gastgeber erwartungsgemäß deutlich mehr Ballbesitz als die Gäste aus Dortmund, doch diese blieben über Konter und durch ihre ruppige Spielweise in den ersten Minuten immer wieder ein unangenehmer Gegner. Das zahlte sich in der 23. Spielminute aus, als Dortmunds Daniel Schaffer Maximilian Podehl auf die Reise schickte und dieser TSV-Keeper Nils Martens per Lupfer zum 0:1 überwand.
Der Außenseiter hatte sich die Führung durch strukturierte Defensivarbeit durchaus verdient und stellte den TSV, der nach einer halben Stunde lediglich einen Torschuss vorweisen konnte, auch in der Defensive immer wieder vor größere Probleme – zu wenig für einen Aufstiegsaspiranten. Die Gäste traten bis dato absolut auf Augenhöhe mit dem Favoriten aus Marl auf, hatten trotz des hohen Ballbesitzes der Marler mehr Torschüsse und konnten per Elfmeter durch Simon Rudnik sogar auf 2:0 erhöhen, nachdem TSV-Schlussmann Martens Claas Heinze von den Beinen geholt hatte (45.+2)
Der zweite Durchgang begann, wie der Erste endete. Der TSV versuchte das Spiel zu gestalten, zerstörte den eigenen Spielaufbau aber immer wieder durch haarsträubende Abspielfehler, bis die 58. Spielminute den Spielverlauf völlig auf den Kopf stellte. Lukas Diericks setzte sich auf der rechten Außenbahn gegen zwei Mann durch und spielte das Leder kurz vor dem Strafraum quer auf den lauernden Sebastian Westerhoff, der den Ball unnachahmlich aus 20 Metern zum Anschluss ins rechte untere Toreck zirkelte. Das Tor schien wie eine Initialzündung auf die Hausherren zu wirken, denen das Spiel ab sofort sichtlich leichter viel. Einzig die ganz großen Torchancen wollten dabei nicht herausspringen, waren die Hereingaben meist zu unpräzise.
Respekt an Michael und seine Jungs. Sie werden bis zum Ende oben dran bleiben.
Adrian Alipour
Dann kam es, wie es kommen musste. Mitten in der Marler Drangphase stach der ASC eiskalt zu. Heinze erlief einen Befreiungsschlag, der sich plötzlich zum Zuckerpass entwickelte. Er umkurvte Martens ganz entspannt und schob den Ball ins leere Tor. (80.) Kollektives Ausrasten auf Seiten der Gäste, die damit die Vorentscheidung erzwangen. Der TSV streckte sich zwar noch einmal, konnte die alles in allem verdiente Niederlage gegen stark verteidigende Gäste aus Dortmund aber nicht mehr verhindern. Das 2:3 durch Westerhoff in der 90. Spielminute war am Ende lediglich Ergebnis-Makulatur.
TSV-Coach Michael Schrank zeigte sich sehr enttäuscht vom Spiel seiner Mannshaft:“ Die erste Halbzeit war richtig schlecht von uns. Wir hatten eine unfassbare Fehlpassquote und liegen verdient zur Pause hinten. Der Elfmeter vor dem Seitenwechsel war dann der Genickbruch. Im zweiten Durchgang kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie haben alles rausgehauen, aber es hat leider nicht mehr gereicht.
Sein Gegenüber, Adrian Alipour, sprach aufgrund der Brisanz im Abstiegskampf sogar von einem Pflichtsieg :“Das ist eine ganz tolle Truppe gegen die wir heute gespielt haben. Respekt an Michael. Seine Jungs sollen sich nicht so lange ärgern, denn mit der Qualität werden sie bis zum Ende oben dran bleiben. Wir waren sehr giftig, präsent und aggressiv in den Zweikämpfen. Wir wollten dem TSV über den Kampf den Schneid abkaufen -das ist uns gelungen. Später haben wir die Linie dann etwas verloren und uns einlullen lassen. So eine Truppe ist immer schwer zu verteidigen und daher bin einfach froh, dass wir mit dem 3:1 im richtigen Moment zugeschlagen haben. Danach haben wir die Partie dann mit viel Selbstvertrauen zu Ende gebracht.
Für den TSV geht es am letzten Spieltag des Jahres gegen den SC Hassel, der ASC Dortmund muss beim FC Brünninghausen antreten.