Fußball ist ein verdammt schnelllebiges Geschäft: War es nicht erst gestern, dass die hiesige Fußballszene den schier unaufhaltsamen Aufstieg des FC Kray bestaunte? Von der Landesliga die Treppe hochgestolpert bis in die Regionalliga. Doch nun heißt es getreu dem alten Gangster-Rapper Bushido anscheinend: „Vom Bordstein bis zur Skyline und zurück.“ Atemberaubend, wie schnell der Fahrstuhl der Krayer wieder nach unten saust. Und einige scheinen dabei die Nerven blank liegen zu haben. Nein, nicht der Präsident, der auch schon die ersten resignativen Züge annimmt. Was Edin Husic sich da mit seinem F-Wort geleistet hat, grenzt haarscharf an Vereinsschädigung.
Die einstige Krayer Rolle scheint nahtlos die SpVg. Schonnebeck übernehmen zu wollen. Auch wenn die Punktverluste beim Letzten Meerbusch sehr ärgerlich waren, so beeindruckt es, wie ruhig und besonnen am Schetters Busch gearbeitet wird und Trainer Dirk Tönnies seinem Team Bodenhaftung vorlebt. Man darf gespannt sein, wo der Schonnebecker Höhenflug letztlich endet, schließlich muss der KFC Uerdingen in der Rückrunde noch auf dem Kunstrasen im Essener Norden antreten.
Wenn alles normal läuft, dann hat sich der Spitzenreiter an diesem Wochenende durch die überraschende Heimpleite der Velberter schon entscheidend abgesetzt. „Wir sehen uns in der Regionalliga wieder“, grinste Leon Binder, der Ex-Rot-Weisse, nach Spielende. KFC, Wuppertal, Aachen, RWO, Wattenscheid – welcher RWE-Fan will da eigentlich freiwillig aus der Regionalliga?