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Marl-Hüls - SC Hassel
Zwei Trainer auf Schmusekurs

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Marl-Hüls - SC Hassel: Zwei Trainer auf Schmusekurs
Foto: Thomas Schmidtke
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Schwer vorstellbar, dass es am heutigen Freitag im Eröffnungsspiel der Fußball-Oberliga Westfalen Stress gibt unter den beiden Trainern Michael Schrank (TSV Marl-Hüls) und Thomas Falkowski (SC Hassel).

Selbst als wir am Ende des Doppelinterviews zum Foto am Kickertisch bitten, gibt’s keine Probleme. „Lass den Michael mal die Blauen nehmen, das sind ja auch die TSV-Farben“, sagt Falkowski. Der SCH-Trainer greift zwangsweise mit den gelb-schwarzen Männchen an – als glühender Schalke-Anhänger.

Herr Schrank, Herr Falkowski, wie groß ist die Vorfreude auf das Eröffnungsspiel? Michael Schrank: Groß, natürlich! Es ist ja ein echtes Derby. Ich kann mich noch als Fan erinnern, als der TSV und Hassel vor 3000 oder 5000 Zuschauern gegeneinander gespielt haben. Thomas Falkowski: Man tut alles in der Saison, dass man solche Spiele hat. Letzte Saison war das Eröffnungsspiel in Erkenschwick ja auch schon eine geile Sache. Das wird es auch am Freitag sein. Wir kennen uns lange genug, um das auszukosten. Das ist jetzt ja kein Hass-Derby.

Wo sehen Sie denn Ihre Mannschaft in der Oberliga Westfalen? Thomas Falkowski: Wir sind froh, nach vielen Jahren wieder dazu zu gehören. Aber wenn man genau hinsieht, muss man sagen, dass der TSV uns zwei, drei Schritte voraus ist. Das fängt bei der Jugendarbeit an. Wenn ich sehe, welche Spieler Michael in den Oberligakader integrieren kann, hat das eine andere Qualität als bei uns, ohne unsere Jugendarbeit damit abwerten zu wollen. Wir müssen immer von Außen holen. Auch dass der TSV jetzt das Eröffnungsspiel bekommen hat, zeigt, dass sie noch einen Tick cleverer sind als wir. Das ist der einzige Nachteil am Freitag: Das Spiel hätte aus meiner Sicht besser bei uns stattgefunden. Michael Schrank: Um das Spiel hat sich der TSV lange bemüht. Natürlich freuen wir uns, dass es auch geklappt hat. Man darf natürlich schon ein Stück weit stolz sein, was hier beim TSV entstanden ist. Das sind schon gute Bedingungen, was natürlich vor allem ein Verdienst von Lothar Gedenk ist, keine Frage. Der Stadion-Umbau ist jetzt abgeschlossen, das sieht nun richtig gut aus. Thomas Falkowski: Siehst du? Das ist das, was ich meine. Bei uns sind wir von solchen Bedingungen immer noch weit entfernt.

Zurück aufs sportliche Parkett: Wie sehen Sie Ihren jeweiligen Gegner aufgestellt? Thomas Falkowski: Der TSV wird irgendwo unter den Top Sechs landen. Der Verein hat sich intelligent verstärkt und mit Pierre Nowitzki einen extrem guten Transfer getätigt. Die Innenverteidigung hat enorme Qualität, Sebastian Westerhoff ist vielleicht in die Jahre gekommen, kann mit einem Kontakt aber Sachen machen, die viele gar nicht können. Smykacz ist ein echter Torgarant… Ach, ich weiß gar nicht, wo ich weitermachen soll. Dazu weiß ich, dass Michael die Mannschaft gut führen kann. Der TSV kann für mich ein Geheimfavorit sein. Michael Schrank: Moment, Thomas! Wir haben immer noch einen Altersschnitt von gut 21, das darf man nicht vergessen! Hassel ist für mich auch kein normaler Aufsteiger, man sieht die Handschrift von Thomas ganz klar. Die Mannschaft hat die Westfalenliga dominiert, sich in der Breite verstärkt. Für mich zählt daher eher Hassel zu den Geheimfavoriten. Thomas Falkowski: Das ehrt mich zu hören, aber wir müssen erst mal liefern. Zumal uns der Ausfall von Dawid Ginczek schon hart trifft. Michael Schrank: Aber auf der Bank seid ihr breiter besetzt! Dabei finde ich schon, dass auch wir gut besetzt sind. Bei uns im Verein hat eben ein Umdenken stattgefunden, da stehen jetzt viele junge Spieler in den Startlöchern. Nur muss man diesen jungen Burschen auch zugestehen, dass sie mal Fehler machen dürfen.

Wie waren Sie mit der Vorbereitung Ihrer Mannschaften zufrieden? Michael Schrank: Überhaupt nicht! Wir waren nie richtig komplett zusammen, haben ein paar gute Spiele gemacht und ein paar schlechte. Das Eröffnungsspiel ist daher völlig offen, aber an diesem hängt nicht die ganze Saison. Ich sage aber auch: Nach den ersten fünf Spielen sollte man einige Punkte auf dem Konto haben, um in Ruhe weiterarbeiten zu können. Baustellen kann niemand gebrauchen. Thomas Falkowski: Bei uns sah es ganz ähnlich aus, da ist auch viel durcheinandergelaufen. Erst haben wir uns vielleicht bei den Terminen verzockt, dann haben wir uns bei der Stadtmeisterschaft blamiert, im Westfalenpokal dafür in Dülmen beim 5:0 richtig stark gespielt. Ich muss abwarten, wo wir stehen. Freitag kommt was komplett Neues auf uns zu, gerade auf Kunstrasen.

Und wer wird am Freitag als Sieger vom Feld gehen? Michael Schrank (lacht): Wenn man das vorher wüsste! Ich denke, Thomas und ich müssen uns nichts vormachen, beide Mannschaften sind offene Bücher für den anderen. Thomas Falkowski: Stimmt! Und wisst Ihr, was das Schönste ist? Ab jetzt zählt die Vorbereitung nicht mehr! Wir sind auch letztes Jahr beim Kirmes-Cup rausgeflogen und bei der Stadtmeisterschaft. Das war im Nachhinein alles egal.

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