"Personell ist vor der Saison alles neustrukturiert worden, da ist es verständlich, dass man sich erst finden muss", versucht Beckstedde die Gemüter zu beruhigen.
Doch es ist zu spät. Denn "Boss" Norbert Wöstmann stellte erst Gazwan Avakhti und Christian Knappmann in der Öffentlichkeit an den Pranger. Die Retourkutsche des Duos ließ nicht lange auf sich warten, beide wollen den Club nun verlassen. "Die hängen doch eh von morgens bis abends zusammen", ist die Reaktion für Beckstedde keine Überraschung.
"Wenn sie gehen wollen, bitte." Während der FCG gegen Avakhti eine Abmahnung aussprach, wurde Knappmann bereits bis zum kommenden Montag freigestellt. "Dann kann er ja seine privaten Dinge klären", meint Beckstedde, dass sich der 26-Jährige um seinen kranken Vater in Düsseldorf kümmern sollte. Doch der Trainer geht nicht davon aus, dass "Knappi" sowie Avakhti noch einmal für den FC auflaufen werden. Letzterer hätte am gestrigen Mittwoch im Kreispokal-Spiel beim SC Wiedenbrück, das den Witterungsbedingungen zum Opfer fiel, jedenfalls nicht gespielt. "Christian will uns verlassen, also soll er einen Verein bringen, der ihn haben will. Gazwan haben wir ebenfalls gesagt, dass er gehen kann, wenn er sich nicht wohl fühlt. Ich denke nicht, dass die beiden noch einmal unser Trikot überstreifen werden."
Während Knappmann bereits mit dem KFC Uerdingen in Kontakt steht, hat Avakhti noch keinen Club. "Aber wir werden eine Ablöse verlangen, denn wir müssen uns ja auch noch verstärken", will Beckstedde nach Erkenschwicks Lasse Fischer-Riepe noch einmal bis zum Ablauf der Wechselperiode am 31. August auf dem Transfermarkt aktiv werden. Aber nicht wie im April, als Wöstmann mit einer Zeitungsanzeige Spieler holte. "Wir brauchen Qualität und gestandene Leute. Ich hole nur Akteure, von denen ich überzeugt bin", macht Beckstedde deutlich.
Das gilt aber auch für Cüneyt Senel (kam vom Hasper SV), Hassib Nassery (kam von RW Erlinghausen), Corrado Giavante (kam von St. Gabriel Gütersloh) und Sebastian Middeke. "Wir haben die Verträge mit ihnen aufgelöst, weil alle nicht oberligatauglich waren", berichtet Beckstedde.
Dass sich Wöstmann derweil ständig über die Spieler äußert, sieht Beckstedde nicht als Eingriff in seinen Bereich: "Ein Vorsitzender hat immer das Recht, sich zu äußern. Ich habe keine Probleme damit, da ich mein Ding sowieso durchziehe." Bleibt nur zu hoffen, dass dies auch schnellstens gelingt, damit sich die Brandherde nicht noch weiter ausbreiten...