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Das Porträt: Marc David Melchert (MSV Duisburg)
Nach Hirntumor vor dem Comeback

Das Porträt: Marc David Melchert (MSV Duisburg) nach Gehirntumor vor dem Comeback
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Noch im Frühjahr diesen Jahres war Marc-David Melchert sprichwörtlich am Boden zerstört. Nachdem der 19-jährige Akteur der zweiten Mannschaft des MSV Duisburg mit der Diagnose „Hirntumor“ konfrontiert worden war, musste er eine ganze Odysee an Behandlungen über sich ergehen lassen. Und die Sorgen, die man sich nach so einer Nachricht macht, sind natürlich auch erheblich. Doch der 1,85 Meter große Youngster war tapfer und optimistisch. Jetzt, fast ein halbes Jahr später steht der Defensiv-Allronder vor seinem Comeback auf dem Fußballplatz.

"Ich kann es kaum erwarten, wieder die Sportschuhe zu schnüren", freut sich Marc-David. Wenn man dazu bedenkt, dass es sich beim Kicker um einen Abwehrspezialisten handelt, könnte er der wackeligen Abwehr seiner Teamkollegen (20 Gegentore in acht Spielen) sicher weiterhelfen. Und so wird sich nicht nur sein Trainer Horst Steffen nach seiner Rückkehr ins Mannschaftstraining sehnen. Der Coach, erst seit Saisonbeginn Mann an der Linie bei der Zweitvertretung der Zebras, hat den Defensiv-Allrounder, der am liebsten in der Innenverteidigung spielt, kontaktiert. "Letzte Woche hat sich der Trainer das letzte mal bei mir gemeldet und sich nach meinem Gesundheitszustand erkundigt. Ich finde es toll, dass er sich so um mich kümmert", erklärt der Rechtsfuß.

Er kann wieder lachen: Marc-David Melchert. Im Oktober will der Schüler wieder in das Mannschaftstraining beim MSV Duisburg II einsteigen.

Zur kompletten Geschichte: Im April diesen Jahres wandte sich Marc-David wegen starker Kopfschmerzen an seinen Hausarzt, der ihn wiederum an ein Krankenhaus überwies. Dort führte man eine Schädel-CT durch und hatte so schnell die schreckliche Ursache für seine Beschwerden gefunden. Dann ging alles ganz schnell. Ein paar Tage darauf wurde der Tumor im Hospital entfernt. „Es verlief glücklicherweise alles planmäßig“, erklärt der Youngster und betont: „Dass der MSV weiter zu mir gehalten hat und mein Vertrag verlängert wurde, hat mir unheimlich viel Kraft in dieser schwierigen Phase gegeben.“

Die Chemotheraphie ist aktuell beendet, jetzt läuft die Bestrahlung. „Ich vertrage die ganzen Behandlungen insgesamt ganz gut. Bis auf ein leichtes Druckgefühl im Kopf bin ich beschwerdefrei“, erzählt der Schüler, der im Frühjahr eigentlich sein Abitur gemacht hätte und verrät: „Nach der Chemo hatte ich schon ordentlich abgebaut, aber jetzt läuft es zufriedenstellend. Ich gehe wieder joggen und mein Gewicht habe ich auch zurück.“ Momentan wird er täglich von einem Taxi abgeholt und zu den Uni-Kliniken nach Düsseldorf gebracht. Dort wird er dann bestrahlt. Das Ganze dauert dann zwar nur einige Minuten, muss aber sein. Anschließend geht es wieder heim nach Duisburg. "Direkt nach der Chemo hatte ich mich nicht so doll gefühlt und mich zurückgezogen. Doch jetzt geht es mir wieder gut und suche auch den Kontakt zu meinen Mitspielern. Ich habe eben erst mit meinem Mannschaftskameraden Ufuk Es telefoniert."

Ende des Monats ist die Bestrahlung endlich abgeschlossen. „Dann fahre ich mit meinen Eltern für eine Woche an die Costa Brava nach Spanien, um noch einmal richtig abzuschalten“, sagt Marc-David voller Vorfreude, denn danach im Oktober verfolgt der Spieler ehrgeizige Ziele: Die Rückkehr auf den Trainingsplatz und das Nachholen der Abiprüfungen, für die er jetzt schon eifrig paukt.

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