TSV-Trainer Michael Schrank war nach der zweiten Niederlage in Serie bedient. „Ich muss mich kurz halten, bevor ich noch ausfallend werde“, versuchte der Linienchef seinen Ärger zu unterdrücken. Doch es platzte dennoch aus ihm heraus: „Eigentlich hätte keiner die Punkte verdient gehabt. Man müsste den Zuschauern das Eintrittsgeld zurückgeben“. Vor 110 zahlenden Zuschauern enttäuschte Marl-Hüls. Die beiden Aluminiumtreffer von Felix Sadlowski (52.) und Sebastian Westerhoff (81.) waren die einzigen klaren Torchancen des TSV. „Auswärts läuft es bei uns einfach nicht, dabei dachte ich, dass uns der Kunstrasen entgegenkommen würde“, sagt Schrank und kritisiert sein Team angesichts der blutleeren Vorstellung scharf: „Einige Spieler müssen sich hinterfragen. Das ist indiskutabel.“
Gegenüber Imre Renji war zufrieden: „Das war die richtige Reaktion und es sind wichtige Punkte“, erklärte der TuS-Coach. Für ihn sei es aufgrund der besseren Möglichkeiten ein verdienter Sieg gewesen. Die Ennepetaler trafen ebenfalls zwei Mal den Pfosten. „Am Ende hatten wir Glück“, schnaufte der Mann des Tages, Marc Schröter, durch. Der Torjäger entschied die Partie praktisch im Alleingang. Er tanzte im Mittelfeld gleich zwei Gegenspieler aus, trieb den Ball nach vorne und netzte am Ende des Spielzuges ein (71.). „Als ich den Ball bekommen habe, hatte ich ein gutes Gefühl“, erklärte Schröter, der seinen elften Saisontreffer erzielte.
Für Ennepetals Renji war es letztendlich ein Sieg der Einstellung: „Kämpferisch war dies eine gute Leistung“. Dennoch habe er gebangt, weil sein Team den Sack nicht zu gemacht hat. „Es hätte irgendwie noch ein Ding reinrutschen können“, wog der Übungsleiter ab. Durch den Erfolg überholt Ennepetal den TSV in der Tabelle und ist nun Neunter. Die nächste Aufgabe wird aber ähnlich fordernd, ist sich Renji sicher: „Wir sind vor Zweckel gewarnt.“