Vier Tage zuvor hatte seine Mannschaft, Oberligist TSV Marl-Hüls, noch gegen SF Siegen geglänzt und mit 3:1 gewonnen. Nun ging es gegen das Schlusslicht der Liga. Was den TSV dort erwarten würde, war Schrank bewusst: „Die rennen und kämpfen um ihr Leben.“ Das tat der SV Zweckel, besiegte bei schwierigen Platzbedingungen in Gladbeck 2:1. „Verdient“, wie Schrank befand – und dessen Stimmung sich auch Dienstag nicht recht aufhellen wollte. Zehn Spiele vor Saisonende ist der TSV im Niemandsland der Oberliga abgetaucht. Neunter ist der Aufsteiger, eine Platzierung, die vordergründig in Ordnung ist. „Alles zwischen Platz sechs und zwölf ist für uns okay, haben wir vor der Saison gesagt“, so der Trainer. Aber zehn Spiele sind noch eine lange Zeit, und Michael Schrank zweifelt mitunter an der Leistungsbereitschaft einiger seiner Kicker.
„So darf man sich einfach nicht präsentieren“, sagt der Fußballlehrer, und legt den Finger tief in die Wunde: „Das war wieder ein typisches Spiel von uns. Wir wissen, dass wir in der Lage sind, spielerisch zu glänzen. Aber wir müssen nicht immer alles alleine mit spielerischen Mitteln lösen. Manchmal muss man kratzen und beißen.“
Entwicklung und Einstellung scheinen ein paar Kilometer vom Loekamp entfernt kaum kritikwürdig zu sein. Vier Siege in Serie hat die Spvgg. Erkenschwick – das 2:0 über SC Roland am Ostermontag eingerechnet – nun eingefahren. „Und ich bin sicher, das werden nicht die letzten sein in dieser Saison“, sagt Trainer Magnus Niemöller. „Dieser Mannschaft ist im Moment alles zuzutrauen.“ In den letzten vier Spielen hat die Spvgg. acht Punkte auf Lippstadt gutgemacht – eines von drei Teams, die am Regionalliga-Zulassungsverfahren teilnehmen. Aber was ist das Geheimnis hinter der Leistungsexplosion? „Die Mannschaft will Leistung bringen unabhängig von allen anderen Faktoren, weil das ihr eigener Anspruch ist“, so Niemöller.
In der Trainerfrage ist zumindest nach außen unverändert alles offen. Magnus Niemöller bleibt daher gelassen: „Es war hier immer so, dass bis Ende März eine Entscheidung fällt. Und so viele Tage hat dieser Monat ja nicht mehr.“