Und das obwohl nicht einer seiner Kicker vom Feld musste, sondern TSV-Innenverteidiger Dirk Jasmund nach einer Notbremse gegen Kevin Brümmer. Allerdings hatten sich die Dortmunder zuletzt – besonders bei der 2:3 Heimpleite gegen Gütersloh - nicht besonders clever angestellt in Überzahl, sodass Rios erst nach dem 3:0-Erfolg gelöst wirkte: „Klar, wir hätten das Spiel schon viel früher entscheiden müssen“, meinte er anschließend, „so mussten wir aber leider lange zittern.“
Denn trotz nummerischer Überlegenheit versäumten es seine Kicker, früher den Deckel auf die Partie zu machen. Rund ein halbes Dutzend bester Gelegenheiten ließen Tim Schwarz und Co. liegen, bevor Michael Seifert mit einem Doppelpack kurz vor Schluss die Aplerbecker Anhänger erlöste (85./90.).
Bis dahin hatte es die Mannschaft von TSV-Trainer Michael Schrank allerdings nicht schlecht gemacht; hatte versucht in Unterzahl mit einem 4-4-1 die Räume eng zu machen und vorne auf die eine Chance auf den Ausgleich gelauert. Die bot sich dann in der 70. Spielminute Michael Smykacz. Doch dessen strammen Schuss kratzte letztlich Dino Dzaferoski artistisch von der Linie und hielt sein Team so auf Siegkurs. Michael Schrank zeigte sich wie gewohnt sportlich fair in seiner Analyse, wollte dem Schiedsrichter keine Schuld an der Niederlage geben, sondern suchte die Fehler in eigenen Reihen. „Das war ganz dumm vom Dirk Jasmund, so viel Zeit hast du in der Situation nicht“, bemängelte Schrank. Allerdings hätte es sicher auch eine Gelbe Karte getan, denn Kevin Brümmer hatte noch reichlich Grün zwischen sich und dem gegnerischen Kasten.
Entsprechend schätzte auch TSV-Kapitän Sebastian Westerhoff die Szene ein: „Das war ein Foul, gar keine Frage. Klar ist Dirk auch letzter Mann, aber für mich zählt dann immer noch, ob der Brümmer da auch an den Ball kommt. Aber das wäre er nie im Leben. Deswegen ist das für mich keine Rote Karte.“ Dem kann man sicher folgen, am Ergebnis zu Gunsten des ASC 09 ändert es allerdings auch nichts.