Als sich Felix Sadlowski im März des letzten Jahres einen "Totalschaden" im Knie zuzog, war das Schicksal des damaligen Westfalenligisten besiegelt. Ohne den Allrounder vergeigte die Mannschaft, die damals noch von Holger Flossbach trainiert wurde, trotz bester Tabellenkonstellation den Aufstieg in die Oberliga.
Erst im Februar - fast ein Jahr, nachdem er sich im Spiel gegen den SC Hassel Kreuz und Innenband gerissen und den Meniskus angerissen hatte - kehrte der 31-Jährige auf den Platz zurück. Da bereitete sich die Mannschaft, die nach dem Trainerwechsel von Michael Schrank trainiert wurde, auf die Restrunde in der Westfalenliga vor, an deren Ende schließlich der Aufstieg in die Oberliga stand.
Wo die Marl-Hülser mit zwei Siegen starteten, nach drei Niederlagen in Folge aber wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet sind. "Natürlich ist die Stimmung derzeit nicht berauschend", gibt Sadlowski zu. Die hohen Erwartungen, mit denen der TSV vor Beginn der Saison beladen wurde, waren dann doch eine Spur zu optimistisch. "Wir können in der Liga eine gute Rolle spielen", sagt er, fügt aber hinzu: "momentan läuft es mal eben nicht. Das ist nach so einem harten Aufstiegskampf aber auch normal."
Dazu kommt, dass die Gegebenheiten in der Oberliga plötzlich ganz andere sind als noch in der Westfalenliga. "Hier geht es etwas anders zu, jeder Fehler wird sofort bestraft", analysiert der Hülser. Und weil die Schrank-Elf bei den Trainingseinheiten derzeit immer nur knapp besetzt ist, gibt Sadlowski zu bedenken, dass das Abstellen der Probleme durchaus noch ein wenig Zeit in Anspruch nehmen könne. "Wir müssen uns noch ein bisschen finden. Trotz des Aufstiegs hatten wir einen großen Umbruch in der Mannschaft."
Zumindest haben sich die Sorgen um seine Person wieder gelegt. Bei 100 Prozent sieht sich der Routinier dennoch nicht: "Es kann in einem härteren Zweikampf schon einmal passieren, dass ich nicht voll reingehe. Das ist nicht häufig, aber es passiert noch."
Verständlich - noch einen "Totalschaden" würden wohl weder er noch der TSV besonders willkommen heißen.