"Finale oho, Finale ohohoho!", schallte es im Anschluss aus der Kabine des Außenseiter. Patrick Schulten nutzte gleich die erste Gelegenheit zur Führung für den Landesligisten. Nach einem Konter lupfte Tim Jantowski den Ball über die letzte Abwehrreihe der Gäste, Schulten reagierte am schnellsten, nahm Tempo auf und blieb alleine vor Nils Martens eiskalt (15.). Bis dahin kontrollierte der Oberliga-Aufsteiger das Geschehen nach belieben, passte im entscheidenden Moment nicht auf.
Die Elf von Roger Petzke verteidigte im Anschluss mit Mann und Maus, trotz einiger Konterchancen, waren weitere Torschüsse Mangelware. Oft standen 21, der 22 Akteure, in der Hälfte der Schwarz-Weißen. TSV-Kapitän Sebastian Westerhoff trieb seine Mannschaft immer wieder nach vorne und leitete auch die erste Ausgleichschance mustergültig ein. Doch Neuzugang Michael Smykacz scheiterte im Abschluss an Dominik Ratsch. Auch die nächste Möglichkeit gehörte dem Ex-Oberhausener, aus spitzem Winkel landete sein Schuss am Außennetz, ein Pass auf den einlaufenden Westerhoff wäre in dem Fall die bessere Alternative gewesen.
Auch im zweiten Durchgang schaffte es Marl-Hüls nicht den Abwehrriegel zu knacken, die wenigen Gelegenheiten verhinderte der gute Ratsch im Tor von Wanne. Fast hätte die Petzke-Elf noch das zweite Tor erzielt, der eingewechselte Niclas Maiwald traf bei einer Hereingabe von Bent Närdemann jedoch nur Schlussmann Nils Martens.
Michael Schrank war mit der Leistung seiner Mannschaft unzufrieden und bemängelte den fehlenden Zug zum Tor: "Es war das erwartet schwere Spiel für uns, wir wussten, dass sich der Gegner nur hinten reinstellen wird. Bei dem Gegentor stellen wir uns dumm an, stehen auf einer Linie und können nicht mehr eingreifen. Danach haben wir schlecht nach vorne gespielt, hatten trotzdem 20 Ecken und 15 Freistöße, da fehlte die letzte Konsequenz im Abschluss. Wir wollten den Titel verteidigen, das haben wir leider nicht geschafft."
Der Abwehrchef des SV Wanne 11 hatte Schwerstarbeit zu leisten, Dennis Gidaszewski hielt seine Abwehr über die komplette Spielzeit zusammen: "Damit haben wir überhaupt nicht gerechnet, besser konnte es nicht laufen. Mit dem ersten Konter sind wir in Führung gegangen, danach haben wir es dem TSV sehr schwer gemacht. Wir freuen uns auf das Finale und werden erstmal gebührend feiern."
Roger Petzke fieberte an der Seitenlinie lautstark mit und freute sich über den Einzug ins Finale: "Das es gegen einen Oberligisten zu einigen kniffeligen Szenen kommt war klar, dennoch waren da keine Hundertprozentigen dabei, die hatten wir am Ende durch Niclas. Es war klar, dass wir nicht mitspielen können, aber wie wir uns verkauft haben war sehr gut. Jetzt wollen wir mehr, in einem Finale ist immer alles möglich."