Der 20-Jährige nahm das Angebot an und verließ die TSG. Ein kalkulierter Abgang. Und das Resultat einer langfristigen Entwicklung.
„Das wird uns immer wieder passieren“, weiß Andrius Balaika, der den Job von Robert Wasilewski vor der Vorbereitung übernommen hat. Die Talentschmiede der Sprockhöveler, deren U19 jüngst in die A-Junioren-Bundesliga aufgestiegen ist, bedingt, dass immer wieder Nachwuchsspieler vom Stadion am Baumhof mit attraktiven Angeboten gelockt werden.
Dem ehemaligen A-Jugend-Trainer ist das bewusst. Und er weiß auch, welches Risiko er eingeht, wenn er gleich elf Spieler aus der A-Jugend in den Oberliga-Kader beordert. Ein Risiko im doppelten Sinne. Zum einen ist da die Gefahr von weiteren Abgängen nach dem Vorbild Ülkers. Zum anderen wagt die TSG ein interessantes Experiment. „Es ist die Frage, wie die Spieler mit dem Druck bei den Senioren klarkommen“, ist Balaika gespannt. Und er zögert nicht, wenn er diese Unsicherheit gleich mit der Bescheidenheit seiner persönlichen Prognose für die kommende Serie in Verbindung bringt: „Wir werden als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt.“
Leidet die sportliche Situation des Vereins also unter dem Willen, Talenten den Weg nach ganz oben zu ermöglichen? Der Linienchef jedenfalls sieht die Mammutaufgabe ausschließlich positiv. „Das ist eine Bühne, auf der die Jungs sich zeigen können. Wenn sie dort alles geben, haben sie die Chance, ein oder zwei Ligen höher zu spielen.“
Einer hat schon vorgemacht, wie es laufen kann: Hasan Ülker.