Nicht nur, um den frischgebackenen Regionalligisten mit flüssigem Nachschub zu versorgen. Trainer Marco Antwerpen brauchte unbedingt eine ruhige Minute, um ein kurzes Statement loszuwerden.
Sportliche Analyse? Fehlanzeige! Vielmehr machte sich der Ex-Profi nach dem 2:0-Sieg beim SuS Neuenkirchen und dem damit verbundenen Aufstieg in die vierthöchste Deutsche Spielklasse Sorgen, dass seine Jungs den Flieger nach Mallorca in voller Mannstärke erreichen würden. Noch in der Nacht ging es zum Düsseldorfer Flughafen. „Ich habe da so meine Bedenken, dass alle in die Maschine kommen“, schmunzelte Antwerpen.
Seine Gedanken waren nicht ganz unbegründet. Kurz nach dem Abpfiff waren im Neuenkirchener Waldstadion alle Dämme gebrochen. Noch auf dem Rasen wurden mit den mehr als 600 mitgereisten Fans die ersten Schampus-Flaschen geköpft. Als sich die rot-weissen Helden für die Aufstiegs-Party am Wersestadion fein machten, reiste der Anhang schon einmal Richtung Heimat. Dort war für alle Fälle ein großes Zelt, in dem die Rückkehr in die Regionalliga begossen werden sollte, aufgebaut worden.
Erst am 33. Spieltag waren die Rot-Weissen wieder auf den Aufstiegsplatz geklettert. Lange war es keine Frage, wer das Rennen um die Meisterschaft in der Oberliga Westfalen am Ende macht. Zu souverän hatte die Mannschaft von Antwerpen die Liga in der Hinrunde dominiert. Durch die Schwächephase in der Rückrunde verlor Ahlen den Spitzenplatz und rutschte am 31. Spieltag gar auf Platz drei ab. Als Rhynern gegen Erkenschwick patzte, war die Antwerpen-Elf zur Stelle. Und machte mit dem finalen Sieg in Neuenkirchen endgültig den Deckel drauf. Daniel Schaffer (72.) erlöste seine Mannschaft, durch das Eigentor von Emanuel Beckmann-Smith (79.) war die Entscheidung gefallen. Und damit war auch der Startschuss für die rauschende Party gefallen. Von Neuenkirchen über Ahlen und Düsseldorf nach Mallorca.
Wer es von den Rot Weissen wohl dorthin geschafft hat?