Ausgerechnet ein Eigentor vom eingewechselten Louis Klotz erlöste die Essener, die damit einen wichtigen Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg auf Distanz halten konnten. "Das war dreckig, aber wichtig", schnaufte ETB-Mittelfeldspieler Cedric Vennemann nach Abpfiff durch. "Wir haben wieder ein Zeichen gesetzt und uns noch mehr abgesetzt. Der Sieg war glücklich, aber dieses Glück muss man auch erzwingen."
In Person hat dies ETB-Keeper Tobias Ritz, der für die Sportfreunde Baumberg unüberwindbar war. Allein in der Nachspielzeit rettete Ritz seine Vorderleute, bei denen das Fehlen von Kapitän Sebastian Michalsky klar erkennbar war, als er einen Schlenzer von Ivan Pusic, sowie eine Doppelchance von Daniel Rey Alonso und Ali Daour vereitelte. "Er hat wieder gezeigt, dass er einer der Besten ist. Das war hervorragend, was er da gehalten hat", war auch ETB-Coach Mircea Onisemiuc von der Leistung des 33-Jährigen angetan. "Körperlich ist er zwar einer der kleinsten Keeper, aber im Strafraum ist er wirklich einer der Größten."
Als glücklich wollte Onisemiuc den Sieg im Abstiegskrimi jedoch nicht abtun: "Wir haben zu jeder Zeit jede Situation spielerisch gelöst und waren aggressiv, wenn manchmal auch zu aggressiv. Der Sieg war dreckig, erkämpft und verdient." Wichtig sei er jedoch erst, wenn an Ostermontag drei weitere Punkte gegen TuRU Düsseldorf folgen. "Es juckt doch nichts, gegen wen man gewonnen hat. Ich habe in 20 Jahren Fußballspielen noch nie sechs Punkte für einen Sieg geholt. Wichtig ist, dass wir am Ende so viele Punkte haben, dass wir über dem Strich stehen und da ist es egal, ob wir die gegen Baumberg oder sonst wen geholt haben."
Auf Baumberger Seite wird das jedoch anders gesehen, schließlich ist der zuletzt abgeknabberte Rückstand auf den Nicht-Abstiegsplatz wieder auf fünf Punkte angewachsen. Die Hoffnung geben sie beim DFB-Pokalteilnehmer der Saison 2013/2014 jedoch noch lange nicht auf. "Wir sind weiter optimistisch und zu 100 Prozent sicher, dass wir die Klasse halten werden", steckt Mittelfeldstratege und Standardspezialist Nils Esslinger den Kopf nicht in den Sand. "An solchen Tagen ist es eben so, dass man besser spielt und trotzdem nicht gewinnt. So ist eben Fußball und ohne solche Geschichten würden wir ihn alle auch nicht mögen."
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