Denn ab sofort ist in ihr ein aktuellen A-Nationalspieler unterwegs: Sebastian Santana. Der Offensivspieler des SV Sonsbeck ist in die Nationalmannschaft der Dominikanischen Republik berufen worden. „Es ist eine Ehre für mich, dass der Verband auf mich aufmerksam geworden ist“, strahlt Santana, für den seine erste internationale Mission am Sonntag, 22. März, mit dem Abflug von Amsterdam nach Santo Domingo beginnt.
Informiert wurde er allerdings schon am vergangenen Montag. Da klingelte Santanas Handy. Eine SMS war eingegangen. So weit, so normal. Doch das änderte sich schlagartig, als der 20-Jährige die Nachricht öffnete. Auf spanisch hatte ihm einer der Scouts der Dominikaner geschrieben, dass er in den kommenden Tagen die Einladung zur Nationalmannschaft erhalten würde. 48 Stunden später trudelte sie dann auch auf dem postalischen Weg ein. „Ich habe mich natürlich sehr gefreut, war aber nicht sonderlich überrascht“, erinnert sich Santana an den Moment, als er von seiner Nominierung erfuhr: „Ich hatte schon mal Kontakt zum Verband, als ich in der Jugend von Rot-Weiss Essen war. Damals ging es um ein U21-Turnier, aber es hatte aus zeitlichen Gründen nicht gepasst.“
Nun rief das A-Team und Santana sagte sofort zu, obwohl er leicht angeschlagen ist. Eine Oberschenkelzerrung legte ihn tagelang auf Eis. Vor knapp einer Woche feierte er dann beim 1:4 in Ratingen sein Comeback. Nur sechs Minuten nach seiner Einwechslung gelang ihm auch sofort der Ehrentreffer. „Leider hat der Oberschenkel nach dem Spiel wieder etwas zugemacht“, berichtet Santana: „Aber das ist kein Problem, weil ich mich in den letzten Tagen sehr geschont habe. Ich hoffe, dass ich in einem der beiden Spiele auch zum Einsatz komme.“
Die Dominikaner absolvieren am Mittwoch, 25. März, und am 29. oder 31. März, Testspiele gegen Kuba und Bolivien. „Dort werden alle Spieler unter die Lupe genommen, damit sich eine Mannschaft für die wichtige CONCACAF-Quali herauskristallisiert“, berichtet Santana. Der Sieger dieser südamerikanischen Vorentscheidungsrunde darf danach an der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2018 in Russland teilnehmen.
„Die Nominierung ist eine große Chance.“
Sebastian Santana
Zehn Tage wird Santana nun mit der Auswahl verbringen und freut sich vor allem darauf, Heinz Barmettler kennenzulernen. Der Kapitän, der mit Real Valladolid international spielte und sein Länderspieldebüt unter Ottmar Hitzfeld für die Schweiz feierte, bevor er sich für sein Heimatland entschied, ist der Starspieler des karibischen Inselstaats.
Doch mehr weiß Santana kaum über das Team – oder auch die Gegebenheiten in der Karibik. „Meine Heimat ist Deutschland, hier bin ich aufgewachsen“, macht der gebürtige Klever klar. Er war lediglich schon ein paar Mal im Geburtsland seines Vaters Roberto im Urlaub, weshalb er auch die Staatsangehörigkeit besitzt. Sein Lebensmittelpunkt ist und bleibt jedoch das Revier. Hier lebt er zusammen mit Roberto, Mutter Iris und seinem kleinen Bruder Noah (2 Jahre).
Länderspieleinsätze werden sich in meiner Statistik bestimmt gut machen.
Sebastian Santana
Nichtsdestotrotz hat er nicht eine Sekunde überlegt, die Einladung anzunehmen. „Welcher Oberliga-Spieler kann schon internationale Einsätze vorweisen? Die werden sich in meiner Statistik bestimmt gut machen. Alleine die Erfahrung von so einem Event mitzunehmen, ist klasse. Ich freue mich tierisch, die Mannschaft kennenzulernen und hoffe dann natürlich auch auf einen Einsatz, um mich empfehlen zu können.“ Obwohl er glaubt, „dass das fußballerische Niveau sehr hoch sein wird.“