"Wir haben die vorderen Plätze aus den Augen verloren", gibt Manager Harald Plank unverblühmt zu und macht auch aus seiner Enttäuschung keinen Hehl: "Gegen den WSV war das Ergebnis ernüchternd, aber gegen den Letzten aus Homberg nicht zu gewinnen, darf nicht unser Anspruch sein. Da müssen sich die Spieler auch mal Kritik gefallen lassen."
Die prasselte reichlich auf das Team ein. Unter anderem auch von Plank, der die Leistung folgendermaßen kommentiert: "Die Geschwindigkeit der Abwehr kann man besser mit einem Kalender als mit einer Stoppuhr messen."
Ein Spruch, der seine Wirkung nicht verfehlt hat. Am Dienstag setzte sich die Mannschaft zusammen und sprach Klartext. "Ich hoffe, dass es die Jungs auch verstanden haben, jetzt aber nicht nur reden, sondern auch mal Taten folgen lassen", fordert Plank eine deutliche Leistungssteigerung: "Da hängt ein Motivationsposter in der Kabine, das alle Spieler unterschrieben haben. Es ist eine schöne Idee, aber wenn sie sich nicht dran halten, bringt es nichts."
Eine Entscheidung ist derweil gefallen. Michael Ohnesorge wird die "Veilchen" am Ende der Saison nach dann sieben Jahren verlassen. "Er will sich verändern", berichtet Plank: "Wir wollen ja ohnehin Veränderungen im Kader herbeiführen, deshalb ist jetzt ein Platz frei, auch wenn es mir menschlich sehr leid tut."
Damit greift der Routinier seiner eventuellen Demission vor, denn direkt nach dem Remis gegen Homberg hatte Plank die Verhandlungen mit Ohnesorge, Oliver Rademacher, Kevin Kolberg und Marco Horstkamp vorläufig ausgesetzt.
Auf der Suche nach Verstärkungen kann es nun möglich sein, dass Plank den einst heißen Draht zu Krefelds El Houcine Bougjdi wieder aufglühen lässt. Beim KFC ist der 29-jährige Offensivallrounder in Ungnade gefallen und würde perfekt in das Beuteschema des Unternehmers passen.