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Im Interview: Piero Lussu (Trainer VfB Speldorf)
"Das Spiel des Jahres"

Im Interview: Piero Lussu (Trainer VfB Speldorf)
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Seit Mittwoch ist das Revierderby in der Oberliga Nordrhein zwischen dem VfB Speldorf und Rot-Weiß Oberhausen ausverkauft. 2500 Zuschauer kommen ins Mülheimer Stadion am Blötter Weg. Vor dem Speldorfer Fußball-Feiertag sprach revierkick.de mit Speldorfs Trainer Piero Lussu über Gegner RWO, das Spielsystem und Lussus Ziele bis zur Winterpause.

revierkick.de: Für die Fans ist das Revierderby heute das Spiel des Jahres. Für Sie auch?

Piero Lussu: Auf jeden Fall. Ich selbst habe eine enge Beziehung zu Rot-Weiß Oberhausen, weil ich dort von 1973 bis 1976 selbst gespielt habe. Ich verfolge den Werdegang des Vereins bis heute. Deshalb freue ich mich riesig auf dieses Spiel. Das ist ein Highlight für uns alle gegen ein Topteam vor ausverkauftem Haus.

Zur Person: Piero Lussu ist 55 Jahre alt und übernahm im Juli 2004 die Trainingsleitung beim VfB Speldorf. Als aktiver Fußballer bestritt der Italiener 68 Zweitligaspiele für Rot-Weiß Oberhausen und die SG Wattenscheid 09. Trainer ist Lussu seit 20 Jahren. Bevor er das VfB-Team übernahm, betreute er den VfB Bottrop, Sterkrade 06/07 und Adler Osterfeld. Lussu wohnt mit seiner Familie in Bottrop.vl-Foto

revierkick.de:Wie war das Training während der Woche? Mussten Sie die Mannschaft bremsen? Lussu: Die Mannschaft war besonders motiviert, sie freut sich auf diese Herausforderung. Am Montag hatte sie schon einen übertriebenen Ehrgeiz, da musste ich sie tatsächlich abbremsen. Das ist auch klar, weil jeder dabei sein will. Wenn vor diesem Spiel einer nicht stimuliert wäre, wäre er auch fehl am Platz.

"Ganz ohne Chance sehe ich uns nicht"

revierkick.de:Sie haben RWO zweimal beobachtet. Was hat Ihre Analyse ergeben? Lussu: Im Spiel gegen Kleve habe ich eine überragende Leistung von RWO gesehen, gegen MSV Duisburg II einen Pflichtsieg. Aber ich weiß, wie schwierig es ist, gegen Mannschaften von unten anzutreten. RWO ist auf jeder Position hervorragend besetzt. Terranova ist ein überdurchschnittlicher Spieler, genauso Aksoy, Robben, Narewsky, Reichert und die komplette Defensive. Wir müssen eine außergewöhnliche Leistung bringen, also 100 Prozent und mehr. Dann ist auch für uns etwas möglich, ganz ohne Chance sehe ich uns nicht. Gerade gegen solche Gegner haben wir in der vergangenen Saison nicht schlecht ausgesehen. revierkick.de:Werden Sie für dieses Spiel Ihr System ändern?

Lussu:Nein, wir behalten unsere Taktik bei, wir spielen unser Spiel. Wir wollen allen Zuschauern einen Unterhaltungswert bieten. Die bessere Tagesform wird entscheiden. revierkick.de:Wie ist die personelle Situation beim VfB. Kann Andreas Egler spielen? Lussu:Seit Montag trainiert Andreas Egler wieder voll mit. Um heute aufgestellt zu werden, muss man zu 100 Prozent topfit sein. Ich werde keinen Spieler bringen, der nur 70, 80 Prozent hat. Probleme gab es bei Christian Flöth und Christoph Ulrich. Sie sind umgeknickt und konnten nicht komplett mitmachen. "Jeder konnte seinen Gegenspieler beobachten. Das war wichtig, damit kein Respekt aufkommt." revierkick.de:Wie haben Sie die spielfreie Woche verbracht?

Lussu: Vor einer Woche haben wir uns das Spiel von Rot-Weiß Oberhausen gegen MSV Duisburg II komplett angeschaut. Alle waren auf der Tribüne präsent. Jeder konnte seinen Gegenspieler beobachten. Das war wichtig, damit kein Respekt aufkommt.

revierkick.de:Das letzte Spiel vor zwei Wochen gegen Homberg endete 5:0. Kam die kurze Pause deshalb ungelegen?

Lussu:Nein, gar nicht. Die Pause kam uns eher gelegen. In den ersten vier Wochen der Saison haben wir sieben Spiele absolviert, darunter zwei englische Wochen. Die Mannschaft brauchte eine Ruhepause, ich habe das Trainingsprogramm reduziert.

revierkick.de:Hatten Sie mit dem hohen Sieg gegen Homberg gerechnet? Lussu: Nein. Ich dachte, dass sich Homberg nach dem 5:2 gegen MSV Duisburg II gefestigt hätte. In den ersten 45 Minuten haben wir eine überragende Leistung gezeigt, 4:0 geführt, uns mit Superkombinationen Superchancen erarbeitet.

revierkick.de:Florian Theißen gehört nicht mehr zum Aufgebot. Warum? Lussu: Wenn ein Ergänzungsspieler aus Verärgerung den Trainer mit einem Leibchen bewirft, dann kann ich das nicht akzeptieren, zumal ich Florian Theißen einige Chancen gegeben habe, um sich zu rehabilitieren.

revierkick.de:Der VfB hat nach sieben Spielen 13 Punkte auf seinem Konto. Haben Sie eine persönliche Rechnung bis zur Winterpause?

Lussu: Auf einem einstelligen Platz stehen wir schon und wir wollen nicht mehr unten reinkommen. Die Mannschaft sollte alles daran setzen, um das zu genießen, um dort zu bleiben. Wir können gegen jeden Gegner in der Oberliga bestehen, wenn Einstellung und Laufbereitschaft stimmen. Wir sind voll im Soll nach diesem guten Start.

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