Erhöhung der Professionalität sollte damit angestrebt werden, verlautet aus dem Kreis des sägenden Gremiums. Der Marketingexperte Wilfried de Buhr (54), wohnhaft in der Pfalz, in seiner Vita mit einer Funktionärsetappe beim 1.FC Kaiserslautern gesegnet und schon einmal zweiter Vorsitzender bei den Krefeldern, wurde als neue starke Persönlichkeit genannt. Dazu sollten auch ehemalige Akteure wie Matthias Herget, wenn es überhaupt mit ihm abgestimmt war, als Sportlicher Leiter und Wolfgang Schäfer sowie die Lokalpolitik und neue Sponsoren mit ins Boot geholt werden. Wie gesagt, so sollte es sein - offenbar ein Schlag ins Wasser.
Mehrere Stunden hockte man am Montag zusammen, heraus kam allerdings wenig "Fleisch", sondern eher Verwirrung. So auch beim Verwaltungsrat: Olaf Stiller (Krefelder Unternehmer), Dirk Lumme, Mario Gabrielli (Vorsitzender - nicht zugegen), Norbert Kalwa. Die letzten drei hegen nun Gedanken an einen eigenen Rücktritt, weil Houben und "Co" keinen Gefallen am Abgang finden, auch wenn bereits über vorherige Bereitschaft gemutmaßt wird. Und somit sind die Hände gebunden, denn eine Vorstands-Abberufung durch Stiller und seine Mitstreiter ist nur bei schweren Vergehen möglich oder durch ein Misstrauensvotum. Wenn sich das gesamte Begehren nicht ohnehin als völlig obskur darstellt.
Ein ganz starker Auftritt beim KFC, der bekanntlich eine 2005-Insolvenz im Lebenslauf hat und aktuell wirtschaftlich auch nicht auf Rosen gebettet ist. Die Uhr tickt übrigens, in etwa zwei Wochen wird ein gewisser Aleks Ristic, neu engagierter Star- und Kultrainer in Personalunion - dessen Anheuerung dem Verwaltungsrat spät mitgeteilt worden sein soll -, auf den Rasen trotten und ein Team trainieren wollen.
Das soll die Qualifikation für die neu entstehende Regionalliga schaffen. Das heißt also, Rang vier muss mindestens herausspringen. Und das wird richtig heftig, denn um die ersten vier Tickets ins "Glück" bewerben sich zu viele Vereine. Alle pulvern richtig Kohle in dieses Vorhaben - was manche allerdings nicht haben, so auch der KFC nicht. Die Frage bewegt, welche Türen sollen Herget (wie gesagt, wenn der Mann überhaupt davon so wusste) oder ein Schäfer - gedacht als Galionsfiguren, als Vertreter einer glorreichen Zeit, der 80er Jahre - öffnen?
Tatsache ist, so wie sich die Führungsebene in den letzten Tagen präsentierte, wirbt man wohl kaum um Unterstützung im Umfeld. Die weitere Frage bewegt, wer arbeitet jetzt beim Club mit wem zusammen. Am gestrigen Mittwoch gab es ein annäherndes Gespräch zwischen Houben und Gabrielli.