"Wir hatten gegen Bocholt und Straelen die Möglichkeit, uns rauszuschießen. Aber das ist dem Trainer, Vorstand und der Sportlichen Leitung nicht vergönnt. Die Jungs wollen unbedingt, dass wir Falten und graue Haare kriegen."
Und es wirkt. Denn zum dritten Mal in Folge herrscht beim VfB Anspannung bis zum Schluss. "Das geht an die Substanz", gibt Klauß ehrlich zu, schiebt dann aber mit einem breiten Grinsen nach: "Wer will schon einfach nur trainieren? So können wir die Spannung ganz oben halten." Dabei ist es schon eine schier unglaubliche Lage, in der sich die Kellerkinder befinden. Denn schließlich haben die Speldorfer satte 41 Zähler auf der Habenseite. Eine Ausbeute, mit der man sich eigentlich sicher sein dürfte.
"Deshalb kann man ja nicht einmal enttäuscht sein", fühlt sich Klauß in seiner Einschätzung der Ausgeglichenheit der Spielklasse bestätigt. "Das muss man sich einmal überlegen, dass das bisher Erreichte wohl nicht den Klassenerhalt bedeutet. Wir brauchen noch zwei Zähler. Aber trotz unserer ungewissen Zukunft kann ich nur noch einmal wiederholen, dass ich nicht mit Bocholt, Straelen oder Homberg tauschen möchte."
Am Pfingstmontag gastiert Uerdingen am "Blötter Weg". Die erneute Chance, mit einem Dreier dem Abstieg zu entrinnen. Und für dieses Endspiel appelliert der Ex-Profi an die Einstellung seiner Kicker: "Es hängt viel von der Teamqualität ab, nicht so sehr von Individualisten. Deshalb ist es egal, ob wir gegen den Ersten, Letzten oder Uerdingen spielen. Und zwei Spieltage vor Schluss spielt sich der Erfolg hauptsächlich im Kopf ab. Auch wenn die Jungs langsam auf dem Zahnfleisch laufen, müssen sie sich noch einmal zusammenreißen."