Der Grund für die schwache Offensivleistung der Essener war für Trainer Dirk Helmig schnell gefunden: "Wir haben es heute einfach nicht geschafft, Druck über die Flügel aufzubauen. Das, was uns ansonsten so stark gemacht hat, fehlte komplett."
Die überschaubare Kulisse an der Seumannstraße sah in der ersten Hälfte viele Zweikämpfe, viele intensive Duelle, aber auch Unmengen an Fehlern auf beiden Seiten. Sicheres Kombinieren in Durchgang eins - Fehlanzeige. Und so konnten sich beide Teams keine einzige Torchance erspielen. "Wir haben uns viel vorgenommen und wussten, worauf es ankommt. Aber wir hatten kaum Mittel, die VfB-Abwehr zu bezwingen", analysierte Alexander Schlüter nach Spielschluss.
Besserung kam in der Anfangsphase des zweiten Spielabschnitts aber vorerst nicht auf. Weiterhin fing die Defensive, mit dem sehr sicher stehenden Baris Atas, jeden Angriff, bzw. Konter der U23 ab. "Die Jungs haben heute das umgesetzt, was vorher besprochen wurde. Wir haben versucht den Offensivgeist von RWE zu zerstören um uns selbst mit einem Konter in Führung zu bringen - mit Erfolg", freute sich Gäste-Coach Oliver Röder.
Zunächst musste der VfB aber innerhalb von zweit Minuten das erste und gleichzeitig letzte Mal tief durchatmen: Erst tankte sich Zakarias Elouriachi bis zum Strafraum durch, seinen Schuss konnte Keeper Martin Hauffe jedoch parieren. Kurz darauf flog der Torhüter aber an einer Flanke vorbei. Doch Christoph Sauter war zu überrascht um den Ball noch kontrollieren zu können. Mit dem Bein bugsierte der Stürmer den Ball jedoch nur ans Lattenkreuz.
Und so kam es, wie es kommen musste. In der 70. Minute schickte Alen Ademovic per Kopfballverlängerung Ibrahim Bayratkar auf die Reise. Der 24-Jährige ließ sich die Chance nicht entgehen und traf zum umjubelten Führungstreffer für die Mülheimer, die diese auch bis zum Ende der Partie souverän verteidigen konnten.
Selbes Spiel am Osterwochenende
"Wir haben über die Wochen hinweg immer die richtige Körpersprache und Motivation gezeigt. Ich bin heilfroh, dass meine Jungs endlich den erhofften Dreier eingefahren haben", lächelte Röder.
Für seinen Gegenüber 'Putsche' Helmig wird es in der Trainingswoche nun darauf ankommen, die Fehler, die in der Offensive gemacht wurden, zu korrigieren. Denn: Am Osterwochenende gastieren die Essener bei einem weiteren Kellerkind und sicheren Absteiger - beim PSV Wesel-Lackhausen. "Uns wird das exakt selbe Spiel erwarten. Ein Gegner mit viel Charakter und Herz, der versucht, in der Defensive keine Fehler zu machen und auf Konter lauert. Dort gilt es, sich wieder zu verbessern."