Die Generalversammlung des VfB Hüls könnte nicht nur aus Sicht des Pressesprechers in die Vereinsgeschichte eingehen - denn so emotional wie dieses Mal ging es am Badeweiher selten zu. Knackpunkt des Abends war die Wiederwahl des Vorsitzenden Wolfgang Muth. Am Ende setzte sich der alte und neue Chef der Fußballabteilung durch. 68 Mitglieder - von insgesamt 118 Anwesenden - stimmten für Muth, 46 für seinen Gegenkandidaten Bertram Schoolmann.
Schoolmann, zwei Jahre lang Jugendleiter und ehemaliger Geschäftsführer des Gesamtvereins, vertrat die Opposition, die - so sieht es zumindest Muth - sich vor allem an der bevorstehenden Trennung von Trainer Martin Schmidt stößt. "Eigentlich lässt es sich auf den Punkt reduzieren, dass wir mit Schmidt nicht verlängern", meint Muth. Dass der Verein zerrissen sei, will er so nicht stehen lassen. "Im Verhältnis mit dem Geamtverein gibt es überhaupt kein Problem und dass es Unmut bei der Jugendabteilung gibt, war nach dem Ausstieg von Evonik vorprogrammiert."
"Persönliche Animositäten müssen jetzt der Vergangenheit angehören" Der Funktionär hat im Prinzip kein Problem damit, dass es auch mal Gegenwind gibt. "Die sogenannte Opposition hat ein tolles Ergebnis erzielt, ohne Wenn und Aber. Es ist auch völlig legitim, unsere Arbeit kritisch zu sehen, wir sind schließlich ein demokratischer Verein", sagte Muth mit Blick auf seine Wahl, die - ein Novum beim VfB - zum ersten Mal in geheimer Abstimmung erfolgte.
Jetzt soll aber allein das Wohl des Vereins im Fokus stehen: "Die persönlichen Animositäten müssen jetzt der Vergangenheit angehören. Wir haben viel zu viel Kraft und Energie für Nebenkriegsschauplätze verwendet. Hätten wir diese Energie in die Sponsorensuche investiert, dann würde der Verein schon besser dastehen. Aber genau darum muss es jetzt gehen: Den Verein nach vorne zu bringen, sportlich - vor allem aber monetär. Das geht nur, wenn alle konstruktiv zusammenarbeiten."