Allerdings hat es Trainer Günter Abel geschafft, aus der jungen, neuformierten Mannschaft schnellstens eine Einheit zu formen, die den Ansprüchen der Oberliga entspricht. Dabei kamen die meisten Neuzugänge aus den unteren Klassen, Juniorenabteilungen oder waren keine Stammspieler bei ihren Ex-Klubs.
Nimptsch, Holz und Adolf sind die Überraschungen „Die 15 Neuen zu integrieren, war schon eine Herausforderung, aber wir sind auf einem guten Weg“, zieht Abel eine positive Zwischenbilanz. Besonders beeindruckt ist der A-Lizenz-Inhaber von der Entwicklung Pascal Nimptschs, Eric Holz’ oder Jürgen Adolfs. Das Trio kickte vorher in der Landes- beziehungsweise Kreisliga und zählt nun zum Stamm in der höchsten Amateurklasse.
Aber es überzeugt nicht nur der Nachwuchs. Abel beweist auch ein gutes Händchen bei seinen Routiniers. Ob Thomas Schlieter, Gianni Giorri, Almir Sogolj oder Simon Kouam-Kengne, der Coach hat seine Elf im Griff. „Wenn sich plötzlich andere Vereine für unsere Jungs interessieren, macht uns das natürlich auch ein bisschen stolz“, grinst Abel.
Dabei schielt er beispielsweise auf das Trio Nedzad Dragovic, Dennis Terwiel und Tim Weichelt, das im Sommer zum aktuellen Spitzenreiter Hönnepel-Niedermörmter wechselte und dort zum Stamm zählt. Vor allem Dragovic imponiert Abel, weil er es war, der den gelernten Mittelfeldspieler in den vergangenen fünf Jahren zum Innenverteidiger umfunktionierte. Abel: „Jetzt gehört Nedzad zu den besten der Liga. Das freut mich natürlich.“
Die Konkurrenz ist auf Abels Arbeit aufmerksam geworden Grund zur Freude löst beim 48-Jährigen auch seine persönliche Bilanz aus. Als er die Schwarz-Gelben als Tabellenletzter der Verbandsliga 2008 von seinem Vorgänger Ralf Kessen übernahm, bewahrte er den VfB noch vor dem Abstieg, feierte danach den Aufstieg in die NRW-Liga und etablierte den Klub.
Die Duisburger kämpften sogar lange um die Regionalliga-Qualifikation, mussten „jedoch Lehrgeld bezahlen, weil wir von unserem Weg abgewichen sind“, erinnert sich der Familienvater (Tochter Emily 16, Sohn Florian 24). Denn seine Marschroute sieht vor, kompakt zu stehen, doch seine Elf lief ins offene Messer.
Doch auch Rückschläge kann der Ur-Oberhausener, dessen Frau Anja Mitglied bei RWO ist, verkraften. So war die letzte Saison, in der es lange ums Überleben ging, nicht einge-plant. Auch das jüngste Pokal-Aus gegen den KFC Uerdingen hatte er nicht vorausgesehen: „Wir sind es selber schuld, weil wir in der Vorbereitung gegen Teams aus der Regionalliga gut ausgesehen haben und uns dann von der Gangart des KFC haben beeindrucken lassen. Dabei ist das eigentlich unser Mittel.“
Unbeeindruckt setzt Abel, der noch einen Vertrag bis 2015 besitzt, derweil seinen Weg fort und kann sich sicher sein, dass seine Arbeit auch von der Konkurrenz wahrgenommen wird. Denn der VfB gehört nicht umsonst zu den positiven Überraschungen.