„Mensch, was für ein Spieltag“, meint Magnus Niemöller mit Blick auf den Super-Sonntag in der Oberliga. Dem Erkenschwicker Coach ist die Vorfreude vor dem Liga-Gipfel anzuhören, zumal er sich fast schon als Arminia-Fan outet. „Das ist zwar das Spiel des Zweiten gegen den Ersten, aber Bielefeld II kann man durchaus als das ‚Bayern München der Oberliga‘ bezeichnen. Sie sind nämlich wirklich das Maß aller Dinge“, findet Niemöller. Die Mannschaft von Daniel Scherning strebe schließlich „nach dem perfekten Spiel“ und zeige einfach „keine Schwäche“.
Die Tabelle spricht ja auch Bände. Nur zweimal gab die U23 des DSC überhaupt Punkte ab. Einmal gegen Gütersloh (0:0) – und im ebenfalls torlosen Hinspiel gegen die Spvgg. „Dafür bekommen wir zwar keine Medaille“, schmunzelt Niemöller, hat aber schon den nächsten Meilenstein vor Augen: „Bielefeld hat bisher jedes Auswärtsspiel gewonnen. Das ist eine ganz besondere Leistung“, hebt der 40-Jährige an, „aber wir sind gierig genug, um unsere Ambition zu untermauern. Wir wollen die Gunst der Stunde nutzen.“
Arminia Bielefelds U23 in der RS-Top-100 auf Platz zwei: reviersport.de/fussball/top100.html
Ob der Abstand nach dem Duell am Sonntag (15 Uhr, Stimbergstadion), dann weiterhin zwölf, nur noch neun oder vielleicht sogar 15 Punkte beträgt, wird nach Niemöllers Dafürhalten in der M-Frage keine Rolle mehr spielen: „Daniel wird das zwar nicht gerne hören, aber die Meisterschaft ist Bielefeld schon jetzt nicht mehr zu nehmen. Das Ding ist zu 99,9 Prozent durch.“
Mit Biss und Leidenschaft
Ähnlich wie der Bundesliga-Zweite, der sich über die Champions-League-Qualifikation freuen darf, wird der Oberliga-Vize ja ebenfalls belohnt – mit dem Aufstieg in die Regionalliga. Der wird aber in den kommenden 90 Minuten in den Köpfen der Beteiligten keine große Rolle spielen. „Wir wollen einfach ein großes Spiel machen“, kündigt Niemöller an. Angst dürfe man bei aller Schwere der Aufgabe nicht haben. „Wenn am Sonntagabend nach dem Spiel auch nur ein einziger Zuschauer sagt ‚sie hätten ja wenigstens rennen und kämpfen können!‘, dann haben wir alles, aber auch alles falsch gemacht“, hält der ESV-Caoch fest.
Dass die Stimberger eigentlich unverdächtig sind, sich sowas nachsagen lassen zu müssen, weiß ihr Chef natürlich selbst am besten. „Wie eigentlich immer werden wir eine gehörige Portion Biss und Leidenschaft in die Waagschale werfen“, kündigt Niemöller an. „Das zeichnet uns seit zweieinhalb Jahren aus.“