Die Rückrundenvorbereitung begann mit einer Negativ-Schlagzeile: Der Stammtorwart der Hinrunde, Michael Strzys, schloss sich dem SC Westfalia Herne an. Oliver Röder konnte den Schritt seines Ex-Schützling nachvollziehen: „Michael war die ewige Fahrerei zur Anlage leid. Da ist es verständlich, dass er sich nach Vereinen in seiner näheren Umgebung umgeschaut hat.“ Der VfB-Coach muss sich aus seinen eigenen Reihen bedienen. Es fehlen schlichtweg die Mittel, um einen neuen Torwart zu holen. Sein Vertrauen schenkt er deshalb Martin Hauffe, der etatmäßigen Nummer Zwei: „Martin kann nun beweisen, dass er vielleicht schon von Anfang an die Nummer eins im Tor hätte sein sollen. Ich habe auf Erfahrung setzen wollen, deshalb stand Michael in der Hinrunde im Tor.“
„Wir müssen uns den Spieler leisten können“
Auf anderen Positionen hätte Röder mit Sicherheit auch Nachholbedarf, doch in Mülheim gilt schließlich folgender Grundsatz: „Wir müssen uns Spieler leisten können, bevor sie das Trikot des VfB überziehen können. Da gilt es, vorher immer nachzufragen.“ Deshalb kann Röder auch derzeit keine Zugänge vermelden. Derzeit sind zwei Testspieler im Training, die sich von selbst aus angeboten haben. Und hier liegt laut Röder die Krux beim Mülheimer Aushängeschild: „Jeder Verein möchte sich personell verbessern, auch wir. Doch wir können da mit anderen Konkurrenten nicht mithalten. Die Spieler kommen seit drei Jahren zu uns – nicht wir zu ihnen.“ Auch in Sachen Vorbereitung spielt der VfB in einer anderen Liga: „Manche Teams fahren ins Trainingslager. Das ist ebenso kein Thema bei uns. Wir setzen alles auf eine intensive, spielerische Vorbereitung. Denn fit sind alle meiner Spieler!“
„In allen Begegnungen punkten wollen“
Ab Februar stehen noch 18 Pflichtspiele für den VfB in der Liga auf dem Programm. Die Zielsetzung ist klar: Punkten für den Klassenerhalt. Auch gegen die Spitzenteams: „Um da unten rauszukommen, muss man auch gegen solche Klubs punkten. In der Hinrunde haben wir immer gut gegen solche Gegner ausgesehen, jetzt wollen wir uns auch dafür belohnen“, fordert Röder. Das Selbstvertrauen sei schließlich da. Für den 44-Jährigen kommt es in den restlichen Trainingseinheiten bis zum Rückrundenstart darauf an, „meinen Spielern wieder den Mut und die Risikobereitschaft einzuimpfen.“
Die Zukunft bleibt ungewiss
Dennoch möchte sich Röder auch schon mit der Zukunft beschäftigen, egal ob man nächste Saison Oberliga oder Landesliga spielt: „Es kommt darauf an, einige Personalien, meine Wenigkeit mit inbegriffen, zu hinterfragen. Es ist eine ganz besondere Saison.“ Der VfB und sein Coach wollen früh die Weichen für die Zukunft legen. Doch Röder weiß, dass es „sehr schwierig wird.“