Vor der Partie wurde noch vom „Duell der Enttäuschten“ gesprochen. Nach 90 Minuten revidierte zumindest der WSV diese Aussage - mit Bravour. Von Beginn an sorgte Wuppertal für klare Verhältnisse. Nach nicht einmal zwei gespielten Minuten hätte Tim Manstein den WSV schon früh in Führung bringen müssen, scheiterte aber am besten Mann der Ratinger, Marcel Grote.
Ellmann trifft wieder
Auch Marvin Ellmann, der Torschütze vom Dienst, hatte in der Anfangsphase seine ersten Möglichkeiten. Die Führung besorgte aber ein anderer: Dirk Jasmund war es, der nach einer Ecke per Abstauber in der 13. Minute zum 1:0 einnetzte - und das am Freitag, den 13.
Die Germanen verschliefen die ersten 20 Minuten komplett und wurde von den „Rot-Blauen“ im wahrsten Sinne des Wortes eiskalt bestraft. Ellmann konnte seine Saisontreffer 14 und 15 binnen zwei Zeigerumdrehungen (17. Und 19. Minute) markieren, auch dank freundlicher Mithilfe der Ratinger Abwehr. Erst verwandelte der Stürmer einen Elfmeter um kurz darauf Nutznießer einer Verunsicherung der Hintermänner von Ratingen zu sein. „Ich bin sehr froh, dass ich wieder treffen konnte. Es hat einfach alles gepasst.“, freute sich Ellmann.
Gästetrainer Alfonso del Cueto begründete die frühen Treffer des WSV durch die Fehler seines Teams: „Wir waren bei so einem Spiel nicht mit dem Kopf bei der Sache. Daraus resultieren die vielen individuellen Patzer, die der WSV ausgenutzt hat.“
Es gab keine zwei Meinungen darüber, dass die Wuppertaler mehr als verdient gewonnen haben. Auch del Cueto erkannte dies an: „Wuppertal war in allen Belangen besser. Es ist uns nicht gelungen, dem Gegner Paroli zu bieten.“ Über die gesamte Spielzeit hinweg erkämpften sich die "Rot-Blauen" durch ein starkes Pressing Bälle zurück, um fortan schnelle Konter zu fahren. Allein so zogen sie den Gästen den Zahn.
Weihnachtsfeier gesichert
Auch nach dem 3:0 spielte der WSV weiter und hätte vor dem Halbzeitpfiff mehr aus seinen Möglichkeiten machen können. Wer mit einer Trotzreaktion der Ratinger nach dem Wechsel rechnete, der täuschte sich. Marcel Grote durfte sich weiterhin mehrfach auszeichnen. Seine Vorderleute ließen den Torwart größtenteils im Stich und sahen nur zu, wie die Jungs vom Zoo einen um den anderen Angriff fuhren.
WSV-Trainer Peter Radojewski zeigte sich mit der Leistung seiner Mannschaft vollends zufrieden: „Das war mit das beste Spiel der Saison. Wir haben nach dem Debakel viel gesprochen. Ich habe mir diese Reaktion erhofft und bin deshalb heilfroh.“
Es lag teilweise an mangelnder Konzentration, oder dem Platz, dass das Ergebnis nicht noch höher ausfiel. Mitte der zweiten Halbzeit ließen die Angriffsversuche der Wuppertaler ein wenig nach und Ratingen konnte tatsächlich auf 1:3 durch Yusuf Keser per Kopf verkürzen. Doch mehr als ein kurzes Strohfeuer war der Treffer auch wieder nicht, denn drei Minuten später stellte Kapitän Davide Leikauf den alten Vorsprung wieder her.
Die Spieler sicherten dem Verein also die Weihnachtsfeier am Wochenende. „Ich freue mich auf ein schönes besinnliches Fest. Erst recht nach diesem glanzvollen Sieg", ließ Radojewski wissen. Wer in der Vorwoche noch die Trainerfrage stellte, dem sei von Geschäftsführer Achim Weber gesagt: „Eine Trainerdiskussion gab es noch nie und wird es auch nicht geben!“