Der würde jedoch bedeuten, dass die U23 des DSC einen Aufstieg – und bei acht Punkten Vorsprung sieht es aktuell ganz danach aus, als würde die Oberliga-Meisterschaft nur über die Bielefelder Reserve gehen – in die Regionalliga nicht wahrnehmen dürfte. "Nicht teilnahmeberechtigt in der Regionalliga West sind die II. Mannschaften von Vereinen/Tochtergesellschaften die am Spielbetrieb der 3. Liga teilnehmen", lässt die Aufstiegsregelung des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalens (FLVW) keinen Zweifel. Der Dritte, sofern er alle Voraussetzungen erfüllt, würde dann nachrücken, denn der FLVW stellt zwei Regionalliga-Aufsteiger. Ein Szenario, mit dem sich Daniel Scherning schon beschäftigt hat. „Natürlich ist uns das bewusst. Aber ich glaube, dass es positiv zuende geht“, erklärte der Arminen-Coach nach dem souveränen 2:0 (1:0)-Sieg beim SV Westfalia Rhynern.
Unmittelbare Auswirkungen auf das Auftreten seiner Mannschaft habe die wenig erfreuliche Perspektive ohnehin nicht: „Die Jungs machen ihr eigenes Ding. Sie lassen sich von so etwas nicht beeindrucken.“ So hätten auch immer wieder kursierende Meldungen über wirtschaftliche Probleme bei seinem Team keine Spuren hinterlassen.
Das beeindruckt lieber selbst! Nicht nur den Gegner, auch den eigenen Trainer. Denn der Spitzenreiter hat auswärts im bisherigen Saisonverlauf mal eben 24 von 24 möglichen Punkten geholt! „Das ist der Wahnsinn“, konnte es Scherning selbst kaum glauben. „Die Mannschaft nimmt alles mit, sie ist unheimlich gierig.“ Auch über die Spieler, die aus dem Profikader herunter kommen, kann der 30-Jährige nur Gutes sagen: „Sie fügen sich überragend ein. Es ist nunmal auch unsere Aufgabe, den Jungs Spielpraxis zu geben.“
So verstärkt, scheint die Oberliga-Konkurrenz dem DSC kaum beikommen zu können: acht Siege in Serie sprechen eine deutliche Sprache. In der RevierSport "Top 100" ist Bielefeld II die mit Abstand beste Auswärtsmannschaft und in der Gesamt-Statistik das einzige Team, das Spitzenreiter Borussia Dortmund wohl noch einmal gefährlich werden kann. Allein, der Titel wäre ein schwacher Trost, wenn am Ende tatsächlich der Nichtaufstieg stünde.
Wegweisend wird gewiss das letzte Spiel der Hinrunde sein, dann geht es zum Zweiten aus Rödinghausen. Top-Spiel und OWL-Derby in einem! Beim Rückspiel am 8. Juni 2014 ist die Zweitliga-Saison übrigens schon vier Wochen aus. Dann ist Scherning also schlauer.