Denn nach dem gleichzeitigen Sieg des Wuppertaler SV musste Hö.-Nie. auch die Tabellenführung der Oberliga Niederrhein hergeben. Dabei agierte die Truppe von Kultcoach Georg "Schorsch" Mewes über weite Strecken des Spiels pomadig. Einzig Torjäger André Trienenjost und Routinier und Ex-Profi Christian Mikolajczak erreichten bei den Kalkarern Normalform. Trienenjost war es auch, der bereits nach acht Minuten zum 1:0 für die Hausherren traf. Alles schien für die Kalkarer zu laufen.
Doch wie aus dem Nichts fanden die Sonsbecker zurück in Spiel. Eine fragwürdige Elfmeterentscheidung von Schiedsrichter Keck aus Meerbusch wusste SVS-Torjäger Jesse Weißenfels (14.) zu nutzen.
Für die Hausherren von der Düffelsmühle kam es noch dicker. "Agressive Leader" Thomas Tennagels, der vier Jahre für den SV Hö./Nie. aktiv war, erhöhte in der 29. Minute auf 2:1 für den Außenseiter!
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In der zweiten Halbzeit gewann eine bis dato müde und zerfahrene Partie an Tempo. Die "Bullen vom Acker" drängten auf den Ausgleich und der SVS wartete auf den entscheidenden Konter. Die Rechnung von SVS-Coach Horst Riege schien aufzugehen: Lukas Vengels verwertete in der 71. Minute eine der vielen Kontermöglichkeiten der Sonsbecker zum 3:1. Das Derby war entschieden, so dachten die gut 400 anwesenden Zuschauern an der Düffelsmühle.
Die Initialzündung zur Aufholjagd war sicherlich die Gelb-Rote Karte für SVS-Akteur Tennagels in der 73. Minute. Angetrieben von Mittelfeldrenner Mikolajczak stemmte sich nun der SV Hö./Nie. gegen die drohende Niederlage - und sie schien erfolgreich zu enden. Denn durch einen Doppelschlag (81./82.) von Trienenjost und Heinrich stand es auf einmal kurz vor Schluss 3:3. Die Partie war gekippt! In der 86. Minute hätte der 2,01m-Hüne Daniel Boldt die Partie vollends für die Kalkarer drehen können, doch SVS-Keeper Taner Ahmet hielt stark und so kam es wie kommen musste. In der 88. Minute konnte Weißenfels einen kapitalen Bock von Hö./Nie.-Keeper Tim Weichelt nutzen und schob zum 4:3 für die Sonsbecker ein.
"Wir kommen viermal vor das gegnerische Tor und nutzen diese Chancen dann kaltschnäuzig und konsequent"
SVS-Trainer Horst Riege betonte: "Es waren sicherlich glückliche drei Punkte hier in Hönnepel. Wir kommen viermal vor das gegnerische Tor und nutzen diese Chancen dann kaltschnäuzig und konsequent. Die Punkte tun uns im Abstiegskampf gut.
Auf der anderen Seite war Mewes geknickt: " Das war ein richtig gebrauchter Tag für meine Mannschaft. Wir sind doch selber schuld. Es steht 3:3, wir sind am Drücker, die nur noch mit zehn Mann und wir lassen uns dann so auskontern. Ich verstehe es nicht. Wir haben das 4:3 auf dem Fuß oder besser gesagt auf dem Kopf, wenn der "Lange" den macht, gewinnen wir hier die Kiste! Schade, aber es geht weiter für uns. Wir haben 35 Punkte und ich bin mit dem Erreichten sehr zufrieden."