„Wir hätten schon letzte Saison nicht da unten reingehört“, betont der Sportliche Leiter Christoph Peters: „Trotzdem freut uns natürlich der gute Auftakt.“
Einer der Erfolgsgaranten ist Keeper Georgios Kalomiris. Der Grieche, der schon für Kalamata in der zweiten griechischen Liga spielte, kam von AS Rouvas Kreta und ist aus dem Tor des TuS nicht mehr wegzudenken. Mit starken Leistungen in den ersten vier Partien ist er ein sicherer Rückhalt – so auch zuletzt gegen Rot-Weiss Essen II (1:1). Seine kurioseste Aktion: Der erfahrene Torhüter parierte einen Elfmeter, den Nachschuss, den zweiten Nachschuss und auch den dritten Nachschuss, bevor er sich dann erst gegen Samuel-Marian Limbasan geschlagen geben musste. „Ich wusste, wohin er schießen würde“, ist Kalomiris auf seine antizipativen Fähigkeiten stolz: „Ich stelle mir bei jedem Schuss vor, wo der Ball hinfliegt. Ich glaube, das macht mich so stark.“
„Ich habe den 20-Jährigen aber noch gezeigt, wo es lang geht“ Doch warum kickt der Ex-Profi in der deutschen Provinz? Im Sommer ist Kalomiris mit seiner Frau aus beruflichen Gründen nach Deutschland gezogen. Die Schuhe deshalb an den Nagel zu hängen, kam für ihn jedoch nicht in Frage: „Ich bin ein Fanatiker“, lacht er. Nach seinem Umzug nach Meerbusch erkundigte er sich nach einem Verein, woraufhin ihm Bösinghoven empfohlen wurde. Beim Probetraining verheimlichte der 36-Jährige, der seit seinem Wechsel bereits fleißig Deutsch lernt, noch sein Alter, um nicht vorher schon als Opa abgestempelt zu werden. „Ich habe den 20-Jährigen aber noch gezeigt, wo es lang geht“, grinst Kalomiris.
Seine Zeit nach der Karriere hat Kalomiris auch schon verplant. Er will den Trainerschein machen, um fortan als Torwartcoach zu arbeiten – vielleicht sogar eines Tages bei der griechischen Nationalmannschaft: „Das wäre natürlich ein Traum. Aber selbst wenn das nicht klappt, möchte ich dem Fußball verbunden bleiben.“
Vorher hat er mit seinem neuen Klub noch ambitionierte Ziele: „Seit dem ersten Training macht die Mannschaft einen starken Eindruck, der sich in den ersten Spielen bestätigt. Ich will mit dem Team nun so weit wie möglich oben mitspielen.“ Gelingt es ihm, seine starken Leistungen in der Zukunft zu bestätigen, ist das gut möglich. Dann braucht er auch niemandem mehr sein Alter zu verschweigen.