Dieses Gefühl, dass ihm Arbeit abgenommen wird, kennt der 25-Jährige fast gar nicht. Denn in Erkenschwick musste er ständig die Kohlen aus dem Feuer holen. "Ein dickes Lob muss ich Ralf Skrobisch und Bernd Willems machen, die ordentlich abräumen", stellt Ritz seinen Vorderleuten ein gutes Zeugnis aus. "Die gesamte Defensive ist richtig klasse. Auf die Jungs kann ich mich verlassen." Kommt doch mal ein gegnerischer Angriff durch, pariert der Bankkaufmann meist ordentlich. Als Basis für seine konstant guten Leistungen nennt er die Bedingungen, die an der "Feuerbachstraße" herrschen. "Man kann sich hier nur wohl fühlen, es passt einfach alles."
Lediglich die derzeit viel diskutierte Etatkürzung trübt die heile Welt. Doch Ritz will sich an den Spekulationen nicht beteiligen: "Das ist eine Sache des Vorstandes und ein Bereich, in den ich mich nicht einmischen werde. Aber ich bin mir sicher, dass unser Trainer Frank Benatelli, der sein Handwerk schließlich richtig gut versteht, eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine stellen wird." Mit welchen Ambitionen diese Truppe dann im Sommer in die Qualifikationsrunde starten wird, kann Ritz noch nicht genau sagen: "Wichtig ist erst einmal, dass wir diese Spielzeit sichern und uns so teuer wie möglich verkaufen."
Ritz, der noch einen laufen Kontrakt bis zum 30. Juni 2008 hat und damit sein Engagement nicht verlängern brauchte, verfügt in seinem Arbeitspapier allerdings über eine Ausstiegsklausel, die Ritz nicht an die Kette legt. Das ist der Linientiger auch nicht am Sonntag, wenn es in seiner Heimatstadt Essen gegen die Schwarz-Weißen geht. Ritz, der gerade einmal zwei Kilometer vom "Uhlenkrug" entfernt wohnt, geht aber nicht davon aus, länger schlafen zu können: "Es ist immer so, dass wir uns in Düsseldorf treffen, ich möchte auch keine Sonderstellung einnehmen." Die wird er erst wieder auf dem Platz unter Beweis stellen ...