Da konnte er allerdings auch noch nicht ahnen, was die Elf von Jörg Behnert im zweiten Durchgang anbieten würde. „Ich weiß nicht, was das war. Das war nichts. Einfach schlecht! Katastrophal!“, schüttelte der TuS-Coach nach der 1:4 (0:1)-Niederlage gegen den Tabellennachbarn aus Hamm das Haupt.
Waren die Wittener in der zerfahrenen ersten Halbzeit noch das etwas engagierte Team, ließen sie später schlichtweg alles vermissen. Sogar das Verhalten beim ersten Gegentreffer diente Behnert als Beispiel dafür, dass sich seine Mannschaft vor dem Seitenwechsel noch in ganz anderer Verfassung präsentiert hatte: „Da bekommt Björn Sobotzki noch den Kopf an den Ball, auch wenn er das Gegentor nicht mehr verhindern kann.“
Solche Gegenwehr war am Haldenweg danach nicht mehr erkennbar, in einem anfangs offenen Spiel musste Behnert mit seinen Auswechslungen sogar auf Schadensbegrenzung achten. Denn die Hammer SpVg. war am Sonntag vor allem eines: gnadenlos effektiv.
Und das obwohl die „Rothosen“ schon nach 26 Minuten ohne Jochen Höfler auskommen mussten. Der Goalgetter, der die fünf HSV-Tore gegen Dornberg und Lippstadt im Alleingang erzielt hatte, humpelte mit Verdacht auf eine Oberschenkel-Zerrung vom Platz. Gianluca Greco sprang mit zwei Toren in die Bresche. „Die Saison ist noch lang, jeder Spieler wird gebraucht“, hielt sein Trainer Sven Heinze, der auch Daniel Schaffer und Michael Baum angeschlagen runternehmen musste, fest.
Schließlich kommen die Englischen Wochen jetzt erst. Doch geht es für Hamm da überhaupt noch gegen den Abstieg? „Dieser Sieg war ein Schritt“, befand Heinze – vermied aber zu sagen „ein großer Schritt.“ Von Sorglosigkeit ist im Hammer Osten noch keine Spur. Was nicht nur daran liegt, dass noch stärkere Gegner kommen, sondern auch bei der eigenen Leistung noch Luft nach oben ist.
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