Sondern deshalb, weil er im Zentrum vielleicht sogar noch wertvoller ist. „Aufgrund meiner Größe sehe ich mich eher als Innenverteidiger. Ich kann aber auch links spielen. Dann kann ich, wenn es sein muss zwar auch die Linie entlang rennen und Flanken schlagen, aber interpretiere die Rolle eher defensiv“, sagt der Sohn des es ehemaligen Bundesliga-Torschützenkönigs Jörn Andersen. Genau wegen dieser Vielseitigkeit hat man ihn schließlich an die Lohrheide geholt.
Auf dem Flügel verdrängte der 24-Jährige erst Kevin Brümmer, als dann Alexander Thamm verletzt ausfiel, rückte der 1,91-Meter-Mann in die Mitte. Egal, wo 09-Trainer André Pawlak ihn aufstellte, stets zeichnete den Deutsch-Norweger seine Ruhe, Abgeklärtheit und Passsicherheit aus.
Kein Wunder bei diesem Lebenslauf: Ausgebildet wurde der Blondschopf in den Jugendteams des Hamburger SV, bei Eintracht Frankfurt und Schalke 04. Von Rot-Weiss Essen ging es schließlich zu Werder Bremen, wo er 63 Spiele in der zweiten Mannschaft und sogar einen Bundesliga-Einsatz absolvierte. Der nächste Schritt zum FC Chemnitz erwies sich im Rückblick dann als wenig glücklich. Im Sommer 2012 war er plötzlich sogar vereinslos, was sich wenig später aber als Glücksfall entpuppen sollte – und das nicht nur für den Oberliga-Spitzenreiter, sondern auch für den Abwehrspieler selbst. „Es war ein guter Schritt, ich war sehr schnell in Form und konnte mir einen Stammplatz erkämpfen“, erinnert sich Andersen an die ersten Wochen im Trikot des ehemaligen Bundesligisten.
Der hat die Perspektive, in die Regionalliga aufzusteigen, der Student der Medieninformatik an der FH Gelsenkirchen sieht es genauso: „Es ist alles möglich“, meint der Mann mit der 13 auf dem Rücken. Seitdem der zweifache U20-Nationalspieler im Kader ist, ansolvierte er jede mögliche Spielminute und kann auf eine ziemlich beachtliche Bilanz verweisen: Die ersten vier Partien mit Andersen gewann Wattenscheid allesamt zu null, von den ersten sechs Spielen mit ihm an Bord, gewann 09 derer fünf. Und 23 Punkte in zehn Spielen – das ist nicht weniger als die Bilanz eines Aufsteigers.
Nur eines, das kann Andersen – im Gegensatz zu seinem berühmten Vater nicht: Tore schießen. „Nein, ein Stürmer war ich nie. Nicht mal in der F-Jugend“, grinst er.
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