Vielmehr geht es dabei um die Familie Meister, die den Klub zu einem Aushängeschild des westfälischen Fußballs geformt hat. Nicht weniger als fünf Meisters leiten die Geschicke am „Baumhof“. Während die Brüder Raoul und Alexander Stammspieler der Ersten sind, ist Vater Jürgen Kassierer, Onkel Ulrich Abteilungsleiter und Cousin André Geschäftsführer. Auch wenn alle in ihren Bereichen „meisterliche“ Arbeit für den Dorfverein leisten, sticht ein Mann besonders hervor: Raoul Meister. Der Kapitän ist nicht nur Abwehrchef, Organisator und Stabilisator, er ist das Aushängeschild der TSG, oder wie es sein Coach Lothar Huber formuliert: „Raoul ist der beste Innenverteidiger der Liga und für den gesamten Verein einfach unverzichtbar.“
In der Bundesliga hat's ihm nicht gefallen
Obwohl der gebürtige Hattinger erst 24 Lenze zählt, hat er schon eine beeindruckende Vita vorzuweisen. 164 Partien hat er für die TSG auf dem Buckel, zwölf Treffer und zwei Aufstiege stehen darüber hinaus zu Buche. Starke Zahlen, die allerdings nicht überraschen, weil Raoul seine Laufbahn bereits als A-Jugendlicher begann. „Ich habe ihn damals hochgezeogen, als er noch ein Jahr bei den Junioren hätte spielen können“, erinnert sich Huber an das Ausnahmetalent. Meisters Können blieb allerdings nicht verborgen und so kaschte sich der VfL Bochum den Rohdiamanten. „Er wollte damals die Chance, in der Junioren-Bundesliga zu spielen, natürlich nutzen“, berichtet Huber. „Zum Glück hat es ihm dort keinen Spaß gemacht und er kam zurück.“
Auch ein ruhiger Kicker kann mal laut werden
Das war vor sechs Jahren, seither ist Meister der Dirigent der TSG. Kopfball-, und zweikampfstark, dabei aber stets fair, hat der Dauerbrenner noch keine Minute in dieser Saison gefehlt. Aber nicht nur auf dem Platz ist er ein Vorbild, auch abseits des Feldes hat Meister eine famose Entwicklung hinter sich. Denn eigentlich ist er ein ruhiger Vertreter, zurückhaltend und besonnen. Doch diese Eigenschaften passen nicht zu einem Spielführer, weshalb Meister gelernt hat, auch mal auf den Tisch zu hauen. „Natürlich ist er kein Marktschreier, aber er ist schon viel dominanter geworden, weil er weiß, was er für einen Wert innerhalb der Mannschaft und der Liga hat“, freut sich Huber. Kurzum: Ein Meister(licher) Raoul.