Im Fußballverband Niederrhein hatten sich die Verantwortlichen für die große Lösung entschieden und am Freitag gleich alle Fußballspiele im FVN-Gebiet abgesagt. Die als stur geltenden Westfalen haben es hingegen anders gehalten und auf Einzelfall-Entscheidungen gesetzt. Das war, einem gewissen Durcheinander zum Trotz, vollkommen richtig. Auch etwas ulkige Konsequenzen wie in der Oberliga Westfalen, wo nur eine einzige von neun angesetzten Partien angepfiffen wurde, ändern daran nichts.
Natürlich ist die Sicherheit von Spielern und Zuschauern (auch bei der Anreise!) die oberste Maxime bei allen weiteren Abwägungen. Aber die Bedingungen vor Ort sind oftmals viel besser als im Vorfeld befürchtet – und bei Plusgraden und Nieselregen mutet die Absage einer Partie auf Kunstrasen dann schließlich wie blanker Hohn an. Zumal, wie Oberliga-Staffelleiter Reinhold Spohn treffend festhält, Alternativtermine rar sind. Wer weiß schon, was Petrus im Januar und Februar im Schilde führt? Franz Beckenbauer hatte also mal wieder Recht, als er sagte: "Geht's raus und spielt's Fußball!"
Als "Mr. Sommermärchen" hätte der Fußball-Kaiser allerdings wohl auch nichts dagegen, die verdammt lange Sommerpause im Amateurbereich zu verkürzen. Das würde die Nerven der Beteiligten in der kalten Jahreszeit erst recht schonen.