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SV Hö.-Nie.
Der SV Hönnepel-Niedergang

Hö.-Nie.: Mewes rechnet mit allen und sich selbst ab
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Deppen der Nation. Diesen Titel hat der SV Hönnepel-Niedermörmter schon sicher. Warum? Ganz einfach: Drei Elfmeter in einem Spiel zu bekommen, gleicht einem Novum.

Davon aber dann aber gleich zwei lustlos zu verballern und am Ende das Spiel gegen den VfB Homberg mit 1:2 zu verlieren, ist außergewöhnlich und sucht seinesgleichen.

Dieses Unvermögen ist für den Dorfklub in der abgelaufenen Hinserie allerdings bezeichnend. Das hochgehandelte Starensemble aus Kalkar dümpelt auf dem vorletzten Platz herum und macht sich mit katastrophalen Aussetzern regelmäßig zum Gespött der Liga. Das weiß auch Georg Mewes. Als Trainer und Sportlicher Leiter in Personalunion ist der 63-Jährige für den Niedergang verantwortlich. Wie gewohnt sucht der Kult-Coach aus Oberhausen, der seit nunmehr 32 Jahren ununterbrochen aktiv ist, dafür aber keine Ausreden, sondern nennt bei seiner schonungslosen Analyse Ross und Reiter.

Herr Mewes, wie erklären Sie die katastrophale Hinrunde? Klar ist: Es ist nicht nur Pech, dass wir unten stehen. Denn Pech gibt es im Fußball nicht, es gibt nur Unvermögen. Außer vom ETB wurden wir zwar nie vorgeführt, aber das ist letztendlich egal. Wir sind selbst schuld.

Warum? Schließlich haben Sie eine namhafte Mannschaft zusammengestellt. Stimmt, dafür halte ich auch meinen Kopf hin. Ich habe 13 Leistungsträger behalten. Mit Patrick Dutschke, Senad Beric, Gianni Vaccarello und Marcel Schütze zudem vier gestandene Spieler geholt, die aber alle nicht eingeschlagen sind. Entweder waren sie verletzt, oder sind nicht in Tritt gekommen. Zusammen haben sie jedenfalls nur ein Tor geschossen. Und das ist unser nächstes Problem, denn wenn André Trienenjost nicht trifft, erlegen sich alle anderen ein Torverbot auf. Außerdem machen wir anfängerhafte Fehler in der Abwehr.

Trotzdem: Warum passiert das? Das ist eine Qualitätsfrage. Wir haben mit Christopher Möllering und Jan Terhorst zwei gute Keeper, die uns aber bisher nicht einmal einen Sieg gerettet haben. Wir haben in 19 Spielen 17 Mal zurückgelegen. Das ist ein Witz. Wir dachten, dass es nach der grandiosen Rückserie der Vorsaison so weiter gehen würde. Doch Scheiße war‘s. Auch wenn die Mannschaft läuft und kämpft, lachen sich unsere Gegner am Ende kaputt. Das ist für alle Beteiligten enttäuschend und durfte nicht passieren.

Was würde ein Abstieg für den SV bedeuten? Der wäre nicht schlimm, denn die Landesliga ist auch attraktiv. Doch wir werden nicht abschmieren. In Rückrunde müssen wir zehn Siege holen, das werden wir schaffen und dann halte ich auch für den Klassenerhalt meinen Kopf hin.

Was macht Sie so optimistisch? Menschlich sind die Jungs alle top. Vielleicht brauchen sie einfach ihre Zeit, aber wir werden noch kommen. Denn unser Kader ist stärker als der im Vorjahr und hat eine optimale Mischung.

Das sind nun aber Phrasen! Stimmt, aber daran glaube ich. Wir steigen nicht ab.

Ihr Vertrag läuft noch bis 2014. Werden Sie ihn erfüllen? Ja, ich habe auch vom Vorstand Rückendeckung. Ich habe zu allen ein gutes Verhältnis und gebe nicht auf. Es muss auch nicht immer nur am Trainer liegen. Wenn wir hinten über den Ball treten und vorne zwei Elfer verballern, kann ich auch nichts machen. Fest steht: Wir lassen uns nicht wie Hoffenheim hängen, sondern rollen das Feld von hinten auf. Außerdem müssen wir es auch positiv sehen: Es hat doch etwas, gegen den Abstieg zu kämpfen, als einfach nur blöd und langweilig im Mittelfeld zu stehen. Das wäre sicherlich beruhigender, aber Fußball lebt ja von der Spannung. Also schreiben wir einen Krimi mit einem hohen Spannungsbogen.

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