"Es zählt nur, dass wir mit dem SC Preußen im Sommer den Aufstieg schaffen. Wer dazu wie viele Treffer beiträgt, ist zweitrangig", sagt der einstige Wuppertaler.
Beim WSV Borussia, wo das traditionell schwierige und mit zahlreichen "Experten" bestückte Umfeld Sowislos Auftritte nicht gerade wohlgesonnen begleitete, wird man sich im Nachhinein vielleicht einige Gedanken machen. "Beim WSV habe ich einfach nicht das nötige Vertrauen gespürt", blickt der Torjäger zurück, "aber das Thema ist abgeschlossen. Ich habe mit Münster einen absoluten Glücksgriff getan und bin richtig stolz, das Adler-Trikot zu tragen. Es macht einfach Spaß, hier Fußball zu spielen."
Dass sich Sowislo, der nicht gerade als Sommer-Transfer-"Kracher" in die Uni-Stadt kam, im prächtig bestückten SC-Kader so in den Vordergrund gespielt hat, ist sicherlich eine der bisher größten Überraschungen. "Wir haben eine Super-Truppe mit Regionalliga- und Zweitliga-Spielern. Wenn man sich hier seinen Platz erobert, dann gehört schon eine gewisse Qualität dazu", stellt der frühere Hordeler sein Licht nicht unter den Scheffel.
Trainer Georg Kreß beschrieb einen von Sowislos zwei Treffern gegen Emsdetten (3:0) als "Weltklasse", traut seinem Schützling klassenmäßig sogar weitaus mehr zu: "Das Potenzial dazu hat er."
Worte, die der Offensivmann gerne zur Kenntnis nimmt. "Der Trainer kennt meine Stärken, stärkt einem den Rücken, er streicht die positiven Dinge heraus, spricht aber auch die Sachen an, die verbessert werden müssen", bilanziert Sowislo, für den es allerdings nicht über die komplette Saison perfekt lief: "Ich habe zwar in der Sommer-Vorbereitung Tore erzielt, war aber spielerisch nicht besonders gut. Deswegen saß ich auch zurecht draußen. Irgendwann habe ich neues Selbstvertrauen bekommen, weil es nach Einwechslungen positive Aktionen gab." So unter anderem beim Top-Duell in Verl, in dem "MS" das 2:1-Siegtor Sekunden vor dem Ende markierte.
Gejubelt werden soll bei den Preußen vor allem nach dem letzten Spieltag. "Bis wir den Aufstieg perfekt machen können, wartet noch ein hartes Stück Arbeit", blickt Sowislo voraus, "wir müssen über die 70er-Punkte-Grenze kommen. Elf Siege müssen noch her, dann packen wir es." Und mit dieser Vorgabe kann auch die persönliche Zukunft gesichert werden. Der Vertrag von Marius Sowislo verlängert sich beim Sprung in Liga drei automatisch um ein Jahr - so wie beim Großteil des Kaders auch.