Die Sportfreunde brauchten noch drei Punkte, um die Rückkehr in die vierte Liga frühzeitig perfekt zu machen. Mit dem 3:0 (2:0)-Sieg im Spitzenspiel bei der Viktoria ist ihnen das auch gelungen. „Das ist einfach nur geil“, feierte Erfolgscoach Michael Boris.
Das Gipfeltreffen verfolgten auch viele Fußball-Promis. Lukas Podolski, der ein Freund von Viktorias Mäzen Franz-Josef Wernze ist, Siegens Ex-Trainer Hannes Bongartz, Ulf Kirsten, Albert Streit oder Carsten Hutwelker sahen, wie die Gastgeber von Beginn an das Tempo diktierten. Sie wollten den Vorsprung ausbauen, schließlich will Köln Meister werden.
Doch daraus wurde nichts. Im Gegenteil: Mit zwei Nachholspielen in der Hinterhand hat Siegen nun sogar noch die Chance, sich die Krone aufzusetzen. Dass der ehemalige Zweitligist dieses Ziel durchaus verfolgt, zeigte sich in der 15. Minute. Knipser René Lewejohann, der einen Sahnetag erwischte, tankte sich durch, spitzelte das Lader zu Julian Jakobs und der Youngster tunnelte FC-Keeper Dominik Poremba - 1:0 für Siegen.
Kurz vor der Pause dann der zweite Schlag für die Kölner, die beste Chancen reihenweise verballerten. Siegens Goalgetter Alexander Hettich schloss einen Konter zum 2:0 ab (44.). Den Schlusspunkt setzten die Sportfreunde in der 79. Minute. Sven Michael markierte das 3:0.
Den Grundstein für den Triumph legte Boris aber, in dem er Beton anrührte. Sein Abwehrbollwerk ist mit nur 17 Einschlägen das sicherste der Liga und seit nunmehr 694 Minuten unbezwungen. Außerdem ist Siegen die einzige Mannschaft, die noch kein Auswärtsspiel verlor und in fremden Stadien in 15 Begegnungen überhaupt erst fünf Gegentore kassierte.
Nachdem die Siegener Fans bereits den Sportpark Höhenberg stürmten, findet die Aufstiegsparty am Abend im heimischen Leimbachstadion statt. Ab 23 Uhr wird die Aufstiegstruppe erwartet und dann werden wieder die Gesänge ertönen: "Nie mehr, fünfte Liga, nie mehr...“