„Uns fehlt vor dem Kasten schlichtweg die Kaltschnäuzigkeit“, hat Trainer Oliver Röder das Problem ausgemacht: „Wichtig ist aber, dass wir uns die Chancen überhaupt erspielen. Die Trefferquote wird sich dann zwangsläufig erhöhen.“
Das muss sie auch, denn am Mittwoch steht ein echtes Highlight an, in dem sich der VfB keine Abschlussschwäche erlauben darf. Die Mülheimer gastieren im Viertelfinale des Diebels-Niederrheinpokals beim SV Hönnepel-Niedermörmter. „Wenn wir dort gewinnen, kommt wahrscheinlich Rot-Weiß Oberhausen zu uns. Das wäre ein sensationelles Spiel“, frohlockt Röder.
Am Mittwoch wartet HöNie
Doch bevor er sich mit der Elf von Mario Basler beschäftigt, steht der Auftritt in der Reaktorstadt an. Eine gewaltige Aufgabe, schließlich hat der SV in der Winterpause kräftig auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Christoph Müller (SV Schermbeck), Christopher Möllering (Fortuna Köln), Andre Badur (SV Zweckel), Hrvoje Vlaovic (GSV Moers), Daniel Beine, Georg Plachta (beide SV Sonsbeck), Benjamin Vennekamp (vereinslos), sowie Björn Bennies (1. FC Bocholt) stehen für Qualität. „Die haben eine gute Mannschaft und der Platz im Mittelfeld spiegelt nicht deren wirkliche Leistungsstärke wieder“, weiß auch Röder.
Er selbst muss indes improvisieren, denn das Verletzungspech hat sich wieder einmal im Ruhrstadion eingenistet. Neben den Langzeitausfällen von Dennis Hupperts (Innenbandanriss im Knie), Toni Munoz (Muskelfaserriss) und Marcel Schütze (Schultereckgelenksprengung) haben sich gegen Erndtebrück drei weitere Leistungsträger verletzt. Allen voran erwischte es Senad Beric, der direkt in die Unfallklinik Duisburg-Buchholz transportiert wurde. Dort konnte die Ärzte aber Entwarnung geben. „Zum Glück hat er keinen Achillessehnenabriss“, schnauft Röder tief durch. „Seine Wunde wurde genäht und der Fuß eingegipst. Senad wird uns jetzt mindestens einen Monat fehlen.“
Verletzungsseuche bleibt VfB treu
Auch Christian Flöth (Adduktorenzerrung) und Christian Hinz (Achillessehnenreizung) mussten gegen Erndtebrück frühzeitig die Segel streichen. Röder, der am Sonntagmorgen eine Trainingseinheit abspulte, schickte deshalb auch keinen Akteur in die Reserve: „Uns bleibt nichts erspart. Aber wir werden uns jetzt nicht klein reden, sondern wollen das große Ziel, ein Spiel gegen RWO, erreichen.“
Indes hat der Coach nichts mehr von Mirac Yalcin gehört (RS berichtete). Der Mittelfeldspieler meldete sich mit einem Magen-Darm-Infekt ab, um in der Türkei bei Antalyaspor zu unterschreiben. Röder: „Ich weiß nicht, ob er wieder in Deutschland ist. Schade, dass so ein feiner Kerl falsch beraten wird. Wenn er sich meldet, hat er mir eine Menge zu erklären.“