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VfB Hüls: Fan-Ärger
Zu viel der Freundlichkeit

VfB Hüls: "Es ist und bleibt unser Wohnzimmer"
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Es sollte eigentlich nicht mehr als eine schöne Geste der Freundschaft sein - und obendrein noch ein Stück weit prophylaktisch deeskalierend wirken.

So malten es sich jedenfalls die Verantwortlichen des VfB Hüls aus, als sie KFC-Fansprecher Christoph Lenz einluden, vor dem Anpfiff der Ligapartie am 22. Spieltag die Spieler der Gästemannschaft am Badeweiher vorzulesen.

„Das hat mich schon sehr überrascht, denn bei uns ist so etwas nicht drin“, erzählte Lenz. VfB-Pressesprecher Stefan Berger beschrieb indes den Hintergedanken: „Wir dachten uns, es sei für die Krefelder beruhigend, die ihnen aus der Grotenburg vertraute Stimme zu hören.“ Also fand sich Lenz, der auch Sicherheitsbeauftragter der Uerdinger ist, vor dem Einlaufen der Mannschaften in der Sprecherkabine ein: „Ich hatte auf Anregung der Hülser sogar das Vereinslied mitgebracht, aber das war selbst deren Stadionsprecher zu viel.“

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Freundlich wie die VfB-Fans sind, ließen sie die Aktion geschehen, ohne in ein gellendes Pfeifkonzert auszubrechen, doch nach dem Spiel meldeten sie sich dafür umso nachdrücklicher zu Wort: „Es sollen sich alle bei uns wohlfühlen, aber es ist und bleibt noch immer unser Wohnzimmer“, machte der Fanklub „Chemiekeulen“ seinem Ärger Luft. „Wir dürfen uns als VfB nicht unter den Scheffel stellen lassen, sondern müssen uns ganz klar als Verein noch stärker positionieren“, beklagte sich auch VfB-Coach Martin Schmidt.

Obendrein war es unglücklich, dass die Mannschaften eigentlich zum Hülser Vereinslied einlaufen sollten und nicht, wie geschehen, zu Lenz‘ Stimme. „Wir haben uns auch ein bisschen gewundert, aber da hatte es wohl einen Kommunikationsfehler gegeben“, musste Berger zugeben. Die mitgereiste Anhängerschaft der Krefelder war selbstverständlich vollauf zufrieden und veranstaltete auch keinen Ärger, „aber damit war sowieso nicht zu rechnen“, meinte Lenz. „Denn so wie man in den Wald hineinruft, schallt es auch wieder hinaus, und wir wurden hier so freundlich empfangen, dass jeglicher Unmut einfach verpuffen musste“.

Eine Revanche wird es nicht geben

Wer nun aber im Lager des VfB auf die Idee kommen könnte, eine vergleichbare Aktion in der Grotenburg erwarten zu dürfen, wird sich getäuscht sehen, denn Lenz erteilte Spekulationen schon im Voraus eine Abfuhr: „Wir haben das mal beim Aufstiegsspiel gegen Dresden gemacht, aber da hat es gellende Pfiffe gegeben. Deswegen habe ich mich in Hüls noch direkt über das Mikrofon für die Gastfreundschaft bedankt.“

Was bleibt, ist die nett gemeinte Geste und die Erkenntnis, dass sich auch ohne Sonderempfang am Badeweiher jeder wohl fühlt.

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