Die 1:4 (0:3)-Pleite hätte auch deutlich höher ausfallen können. „Wir sind auf sehr gute Siegener gestoßen. Deshalb geht die Niederlage auch in dieser Höhe in Ordnung“, suchte Andreas Kersting erst gar nicht nach Ausflüchten.
Der Teammanager, der kurz vor dem Finale noch Trainer Michael Lusch vor die Tür gesetzt hatte, um selbst zu coachen, gestand: „Wir wollten mit der Entlassung noch einmal einen Reizpunkt setzen, aber das hat leider nicht funktioniert. Wir haben gepokert und verloren.“
Denn die personelle Entscheidung verfehlte ihr Ziel, denn nach 15 Minuten lag Rhynern bereits mit 0:1 hinten. Jörg Nowak traf per Kopf für Siegen. Und es kam noch schlimmer für die Gäste: Serkan Arslan (34.) und Volkan Okumak (41.) erhöhten noch vor der Pause auf 3:0.
Als dann auch noch Samet Akyüz nach einer Notbremse den roten Karton sah, war die Messen endgültig gelesen. Der Ehrentreffer zum 1:3 durch den eingewechselten Alexander Schiller spielte keine Rolle mehr (75.), auch weil Arslan dann noch den 4:1-Endstand markierte (85.). „Jetzt werden wir in der Westfalenliga einen Neuanfang starten“, berichtete Kersting. „Unser Ziel dabei ist klar: Die Qualifikation für die künftige Oberliga Westfalen.“
Aufsteigen wollen in der nächsten Saison auch die Siegener. Und dafür haben sie sich einen neuen Trainer geholt: Michael Boris. Der Ex-Trainer des FC Schalke 04 II, der am Samstag noch eine 1:4-Pleite gegen Leverkusen II einstecken musste, hat einen Ein-Jahres-Vertrag unterzeichnet, der sich im Fall des Regionalliga-Aufstiegs um zwölf Monate verlängert. „Siegen ist in der NRW-Liga die beste Adresse“, freut sich Boris, der am Freitag, 3. Juni, seinen 36. Geburtstag feiern wird, auf die neue Herausforderung. Siegens Sportlicher Leiter Lutz Lindemann ist ebenfalls glücklich, den gebürtigen Bottroper geholt zu haben: „Es war eine knappe, aber einstimmige Entscheidung, denn Michael Boris hat sich mit unserem neuen Kader identifiziert und eine beeindruckende Art, wie er den Job angehen will.“