Doch das Tor des Tages erzielten an der Westender Straße schließlich die Hausherren. Nach exakt einer Stunde klingelte es nach einer feinen Einzelleistung von Marko Martinovic im Siegener Kasten. Der 20-Jährige Mittelfeldspieler hatte aus 20 Metern abgezogen und beim Schuss ins lange Eck war SF-Keeper Pero Miletic chancenlos. „Der erste wirklich vernünftige Angriff, der dann auch prompt drin war, freute sich MSV-Trainer Markus Reiter.
Zumindest bis zu diesem Zeitpunkt stellte das den Spielverlauf auf den Kopf, denn zuvor hatten die Schützlinge von Andrzey Rudy die dickeren Möglichkeiten. Schon in der Anfangsphase hatte Anis Saidi den Hammer rausgeholt. Sein Gewaltschuss krachte aus 22 Metern aber nur an die Latte (11.). Und auch Volkan Okumak traf nur das Außennetz (17.). Matthew Dallmans Versuch direkt vor dem Pausenpfiff zwang MSV-Keeper Marcel Lenz zwar noch einmal zu einer Glanztat, aber auch nicht mehr. Reiter musste eingestehen: „Das war ein glücklicher Sieg, aber ich habe schon in der Ansprache gesagt, dass wir dieses Mal nicht gut aussehen wollen und dann am Ende verlieren – sondern es einmal andersherum halten wollen.“
Nach dem Seitenwechsel wendete sich das Blatt – und als Reaktion auf die Führung krempelte Rudy sein Team um und wechselte in der 67. Minute gleich dreifach: Volkan Okumak, Florian Schwarz und Sebastian Huke mussten gehen, Wesley Schors, Marcel Abele und Matthew Elliott kamen. Aber auch das half den Siegenern nicht mehr. Sehr zu Reiters Freude: „Wir haben uns jetzt in der sehr interessanten englischen Woche mit den Spielen gegen Windeck, Siegen und Köln wieder etwas Luft verschafft. Jetzt können sich die Jungs auch auf das Highlight gegen die Fortuna freuen, das ist ja mindestens noch mal so ein Kaliber.“
Welche Jungs am Sonntag (15 Uhr, Westender Straße) dann genau auflaufen werden? „Wir warten erstmal ab, welche Spuren das Spiel hinterlassen hat“, erklärte Reiter.