Bei der Reserve der Alemannia aus Aachen musste der SCW mit 1:3 (1:1) die Segel streichen. „Wir haben gar nicht schlecht gespielt, aber uns haben drei dumme Abwehrfehler den Sieg gekostet“, haderte „Boss“„ Horst Haneke mit dem Schicksal.
Dabei begann die Partie für die Gäste, die nunmehr seit vier Spielen in Folge sieglos sind, gut. Nach einer Hereingabe von Mirko Urban nutzte Michael Erzen den Stellungsfehler in der Aachener Innenverteidigung zum 0:1 (30.) aus. „Das war gut herausgespielt und sehenswert“, befand Haneke.
Doch die Freude währte nicht lange. Eine Bogenlampe von Timur Temeltas aus 25 Metern Entfernung prallte von der Latte zurück ins Feld und Daniel Engelbrecht drückte aus abseitsverdächtiger Position das Leder zum 1:1 über die Linie (43.).
Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Hausherren zu Beginn die Schlagzahl. Der Lohn folgte in der 58. Minute. Andreas Korte fing einen Angriff der Herner ab, passte lang auf Henrik Ojamaa und der bediente Gökan Lekesiz - 2:1. „Danach haben wir uns noch einmal zusammengerissen und richtig Druck gemacht“, berichtete Haneke. Aber Selcuk Dede (69.) und Erdal Bastürk (87.) vergaben zwei 100-prozentige Chancen kläglich.
Im direkten Gegenzug markierte Engelbrecht mit seinem zweiten Treffer den 3:1-Endstand. „Vor allem in der Phase nach unserer 2:1-Führung haben wir ein bisschen Glück gehabt“, gab Aachens Coach Ralf Aussem, dessen Team aus den letzten sechs Partien 16 von 18 möglichen Punkten holte, zu. „Wir haben uns mit zu vielen Ballverlusten und unnötigen Foulspielen zu naiv angestellt. Am Ende ist der Sieg aber in Ordnung.“
Haneke ist sich sicher, dass die Auswärtspleite in Aachen nun auch ein Dämpfer für das anstehende Highlight gegen RWE sein wird. „Die Niederlage wird uns Zuschauer kosten. Wir sind nicht mehr ganz vorne dabei und deshalb bleiben wohl einige Anhänger zu Hause.“ Nichtsdestotrotz brennt die Westfalia auf das Duell. „Wir sind heiß und vielleicht schaffen wir ja ausgerechnet in diesem Match die Trendwende“, meinte Haneke. „Wir werden uns jedenfalls nicht unterkriegen lassen, auch wenn uns unsere Defensive Kopfschmerzen bereitet.“