Rainer Vervölgyi, Sportlicher Leiter des VfB, zeigte sich damit zufrieden: „Wir können mit dem Punkt gegen so ein Team durchaus leben.“
Das muss auch Velberts Trainer Frank Schulz, aber er kann es nicht so gut: „Wir hatten 70 Prozent Spielanteile, mehr Chancen und waren die bessere Mannschaft. Wir müssen mit dem Resultat klarkommen, auch wenn mehr drin gewesen ist.“
Die Hausherren schienen immer noch vom jüngsten 5:3-Kantersieg gegen Alemannia Aachen II beflügelt zu sein und marschierten nach vorne. Die SSVg. war vom Mut des Neulings zu Beginn überrascht und hatte in der Anfangsphase alle Hände voll zu tun, nicht in Rückstand zu geraten. Erst nach einer Viertelstunde befreite sich der Favorit, bekam mehr Ballbesitz. Doch die Homberger standen hinten gut und machten Velbert das Leben schwer.
Der VfB blieb derweil brandgefährlich und stellte es in der 38. Minute auch unter Beweis. Nedzad Dragovic markierte das 1:0. Kurz vor dem Pausentee hätte Almir Sogolj sogar noch auf 2:0 erhöhen können, doch Velberts Torwart Christopher Ditterle war auf der Höhe. „Wenn er den gemacht hätte, hätten wir gewonnen“, trauerte VfB-Coach Günther Abel der Möglichkeit nach.
In der Pause wurde Schulz dann mächtig laut und Velbert nahm sich die Gardinenpredigt zu Herzen. Nur Sekunden nach dem Wiederanpfiff legte Sven Barton seinen ganzen Frust in einen Gewaltschuss, der zum 1:1-Ausgleich in den Maschen einschlug (46.). „Das Ding kann auch ein Tor des Jahres werden“, zollte Abel dem Schützen Lob. „Dennoch haben wir zwei Punkte liegen gelassen, denn den Treffer dürfen wir nach eigenem Anstoß nicht kassieren.“
Die Duisburger zeigten sich nicht geschockt, sondern hätten nur sieben Zeigerumdrehungen später die erneute Führung erzielen können, doch Sunay Acar traf nur die Latte (53.). „Es war ein sehr intensives Match mit vielen Fouls“, befand Schulz, der sich über die Ampelkarte für Norman Seidel wegen absichtlichen Handspiels maßlos ärgerte. „Das war ein Witz.“ Kurz vor dem Abpfiff hatte dann noch der eingewechselte André Badur die Chance, den Siegtreffer für Velbert zu markieren, doch VfB-Torhüter Julien Jansen parierte den Schuss des Routiniers glänzend (88.). Schulz‘ Fazit: „Aber wir haben mit zehn Mann und nach einem Rückstand die Ruhe bewahrt. Das war okay.“