Startseite

Jung zieht vor Gericht
In Siegen geht Theater weiter

SF Siegen: Jung zieht vor Gericht
FC Schalke 04
FC Schalke 04 Logo
13:00
Fortuna Düsseldorf Logo
Fortuna Düsseldorf
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | Hilfe unter www.buwei.de | -w-

Das Theater geht in die nächste Runde. In Siegen knallt es mal wieder. Am Dienstag, 20. Juli, müssen sich die Sportfreunde erneut vor dem Gericht verantworten.

Grund: Ex-Trainer Jörg Jung hat den Klub verklagt: „Ich möchte wissen, ob meine fristlose Kündigung im Jahr 2009 rechtens ist. Außerdem soll entschieden werden, wie es mit der Aufrechterhaltung des Arbeitsvertrages aussieht.“

Hintergrund: Dem ehemaligen Wuppertaler haben in den letzten Wochen zwei Offerten anderer Vereine vorgelegen. Doch weil er noch einen laufenden Kontrakt in Siegen bis zum 30. Juni 2011 besitzt und der Klub sich gegen eine Vertragsauflösung wehrt, muss er warten. „Ich habe mehrfach Versuche unternommen, mich mit Siegen zu einigen“, berichtet Jung. „Aber die Verantwortlichen stellen sich quer und blocken meine Vorschläge ab. Die Angebote, die der Verein macht, entbehren indes jeglicher Realität.“

Anstatt Jung mit einer Abfindung ziehen zu lassen, um selbst auch wieder finanziellen Spielraum zu erhalten, pochen die Sportfreunde um „Boss“ Manfred Utsch auf das Arbeitspapier. Aber warum? Denn die Kosten sind für Siegen bei der vollen Gehaltsweiterzahlung viel höher. Außerdem wird Jung damit die sportliche Zukunft verbaut. „Ich bin also doppelt bestraft“, kann Jung das Verhalten nicht verstehen.

Dabei scheint das Verhältnis zwischen dem ehemaligen Coach und den Funktionären gar nicht so zerrüttet zu sein. Schließlich hat der Aufsichtsrat kurz nach der Entlassung von Interims-Trainer Peter Nemeth wieder bei Jung angerufen. „Ich wurde wahrhaftig gefragt, ob ich es mir nicht vorstellen könne, zurückzukommen“, muss Jung beim Gedanken an das Telefonat noch heute schmunzeln. „Aber es ist nicht weiter verfolgt worden, weil sich der Vorstand danach wohl mal Gedanken gemacht hat, was das eigentlich sollte.“

Denn Jung ist mit gerade einmal drei Pünktchen Rückstand auf die Aufstiegränge Ende Oktober völlig überraschend in die Wüste geschickt worden. Und nur sechs Monate später will man ihn zurückholen? „Ich bin genauso verwundert“, zuckt Jung ratlos mit den Schultern.

Aber eins steht angesichts dieses Theaters wohl fest: Nach der Fast-Insolvenz haben die Sportfreunde nun anscheinend wieder genügend Kohle.

Deine Reaktion zum Thema
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel