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Manipulationsverdacht
Landesligaspiel der komischsten Sorte

LL 3 NR: Manipulationsverdacht nach Abbruch

Das Spiel zwischen dem VfR Warbeyen und dem VfL Tönisberg endete beim Stande von 3:1 für die Gäste vorzeitig in der 75. Minute. Warum? Das weiß keiner so genau.

Beim Landesliga-Spiel zwischen Warbeyen und Tönisberg bot der Unparteiische Dustin Sikorski, der bei der Partie unter Beobachtung eines Schiedsrichterobmanns stand, dem Warbeyener Trainer Joris Ernst nach 75 Minuten an, das Match abzubrechen. Zuvor waren innerhalb von zehn Minuten vier VfR-Kicker von Sikorski des Feldes verwiesen worden, zwei Mal mit Gelb-Roten, zwei Mal mit Roten Karten. Ernst nahm das Angebot an, das Spiel wurde mit dem zu diesem Zeitpunkt aktuellen Stand von 3:1 für Tönisberg gewertet.

RevierSport fragte nach: Was war da los?

Michael Kremers, Trainer DJK/VfL Tönisberg:

Sportlich gesehen war das ein ganz normales Spiel. Nach drei Niederlagen wollten wir wieder einmal Punkte holen und konnten nach dem 0:1-Rückstand die Partie noch vor der Halbzeit drehen. Auch in der zweiten Hälfte sind wir gut ins Spiel gekommen, haben dann das 3:1 gemacht. Aber was dann passiert ist, dafür fehlen mir die Worte.

Es kann nicht sein, dass ein Schiedsrichter anbietet, das Spiel abzubrechen. In meinen Augen muss ein Unparteiischer alles dafür tun, eine Partie 90 Minuten lang zu leiten. Das konnte er aber scheinbar nicht. Die Schiedsrichterleistung muss man auch deswegen gar nicht weiter kommentieren.

Jeder, der da war, hat gesehen, was los war, da gibt es keine zwei Auslegungsmöglichkeiten. Es gab keinerlei Aggressivität und alle Spieler, unsere, genau wie die Warbeyener, waren absolut fair. Und wenn die schlechte Stimmung nicht von den Teams kommt und es auch auf der Bank ruhig war, bleiben ja nicht mehr so viele Optionen übrig.

Christian Nitsch, 1. Vorsitzender VfR Warbeyen:

Ich bin immer noch sprachlos! Wir haben zwar gegen das Ergebnis selbst Einspruch eingelegt, doch das ist mir mittlerweile schon fast egal. Die Art und Weise, wie das an diesem Sonntag abgelaufen ist, die stört mich immens.

Es sagt doch auch schon alles, wenn ein Schiedsrichtergespann nach Abpfiff fast 40 Minuten braucht, um einen Spielbericht zu verfassen. Zudem stimmen die darauf vermerkten Ereignisse nicht mit dem tatsächlichen Geschehen überein. Was da abgelaufen ist, das hat nichts mehr mit einer anderen Wahrnehmung zu tun, das ist eindeutig manipulativ.

Es geht mir auch nicht einzig um die vier Platzverweise, die gegen uns ausgesprochen wurden. Auch wenn der Videobeweis eindeutig belegt, dass sie zu Unrecht ausgesprochen wurden. Aber schon in der ersten Halbzeit war die Leistung der Schiedsrichter unter aller Sau. Was dann in der zweiten Hälfte passiert ist, das geht über alles Verständnis hinaus. Das hat dann auch nichts mehr mit Auslegungssache zu tun. Die jungen Leute, also die Unparteiischen, die hatten einfach Panik. Die waren total überfordert mit der Situation.

Und wir merken jetzt, dass es längst nicht mehr um die Sache an sich geht, hier geht es auch um Zuständigkeiten. Erst wird unser Videobeweis nicht akzeptiert, dann fordert der Beobachter doch den Beweis ein... Dieses Hin und Her ist unerträglich. Wir haben uns jetzt fachanwältlichen Rat einer Kanzlei aus Dorsten geholt, denn wir wissen einfach auch nicht, was den Verein erwartet. Aber ich sage ganz ehrlich, wenn hier jetzt nicht Recht gesprochen wird, dann weiß ich nicht, ob wir hier noch richtig sind.

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