Angemeldet hatten sich auch die Mannschaften des FC Vorwärts Kornharpen 2009 und von TuRa Rüdinghausen. Beide Teams zogen sich während der letzten Saison vom Spielbetrieb in der Westfalenliga 2 zurück. Doch damit hören die Gemeinsamkeiten der Klubs auch schon auf. Der Bochumer Traditionsverein meldete Insolvenz an und existiert als solcher nicht mehr. Unter neuem Namen wurde der FC Vorwärts Kornharpen 2009 gegründet. Mit Trainer Holger Aden wird der Neubeginn in der Landesliga gestartet. Auf den Ex-Profi wartet eine Menge Arbeit. „Auf jeden Fall, ich habe jetzt 19 Leute im Training. Aus ihnen eine Mannschaft zu formen, ist meine Aufgabe. Aber es sind junge und gute Spieler, die auch richtig mitziehen“, ist der 43-Jährige vor dem Saisonbeginnn zuversichtlich.
Die Antwort auf die Frage, wo die „Kornmänner“ nach 28 Meisterschaftspartien stehen wollen, muss sich Aden nicht lange überlegen: „Wir wollen so schnell wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun haben.“ Mit Neuzugängen aus der Landes- und sogar Westfalenliga dürfte dieses Ziel absolut im Bereich des Machbaren sein. In Sachen Identifikation müssen Jakub Grzella und Marco Knappik vor ihren Kollegen vorweg gehen. Sie sind als einzige aus der „Konkursmasse“ des SVK übriggeblieben.
Einige Kilometer weiter südöstlich sieht es anders aus. Für einen Neuanfang in der Landesliga sah man sich in Rüdinghausen nicht gerüstet, TuRa ist 2009/10 „nur“ Bezirksligist. „Das ist das Maximum, was finanziell für uns zu realisieren ist. Alles andere wäre Selbstmord gewesen“, bekennt Christian Demtröder.
Der neue Trainer ist Chef einer Mission ins Ungewisse: „Das alles ist für uns selbst noch absolutes Neuland, wir haben den Kader noch nicht ganz komplett und wissen noch nicht, wo wir stehen“, bekennt Demtröder. Der Coach der Wittener war zuvor als Jugendtrainer beim FSV und in Herbede tätig - und ist somit wohl der ideale Mann für den Jugendstil, der beim Klub mit dem „R“ im Logo jetzt ganz groß geschrieben wird: „Wir haben von vornherein das Konzept gehabt, mit ganz jungen Talenten zu arbeiten, die die Bezirksliga als Chance sehen.“
Zwar erfolgte in Rüdinghausen kein Gang zum Vereinsregister, jedoch ist der Einschnitt, was das Potenzial des neuen Kaders betrifft, noch größer als in Kornharpen. Die Ansprüche sind deshalb umso kleiner – die Westfalenliga-Vergangeheit hat man im Wittener Osten längst abgehakt: „Damit haben wir nichts mehr zu tun. Es geht ganz klar nur um den Klassenerhalt, alles andere ist utopisch“, gibt sich Demtröder als Realist. Der auch einem möglichen Gang in die A-Kreisliga ins Auge sieht. „Auch dann wird es hier weitergehen, da gehe ich ganz stark von aus.“